Mal ne Runde Rund um Freital ( != Tharandter Hänge ) mit Erkundung der Trails im Bereich Rabenau - Siedlung Waldfrieden? Die wollte ich mir schon immer mal anschauen.
Am 21.02. sollten weitere unbekannte Flecken auf der Landkarte aufgesucht werden und so lud Matthias zu einer Runde in der Freitaler Region. Schon in der Planungsphase wurden klare Abgrenzungen von der üblichen Runde an den Freistehenden Hängen getroffen.
Gespannt darauf was uns an dem Tag erwarten sollte wurde jeder Pfad am Wegesrand gemustert und auf Potential geprüft.
Über die Spitzkehren an der Osterquelle kürzten wir bereits den ersten Berg heraus um später mehr Zeit für Erkundung zu haben. Trotzdem wurde sich die Zeit genommen an der Heidenschanze einen Stopp einzulegen um zu erzählen wie vor nicht allzu langer Zeit bei einem Abbruch der Klippenkante der Vorgarten der Begerburg im Tal verschwunden ist. Es war bereits unerwartet warm und so wurde die Zeit da oben genutzt um die Kleidungswahl neu abzustimmen.
Ohne Umwege fuhren wir Richtung Kaitzbachtal und schossen mit voller Fahrt in den Trail hinein. Unverhofft war dieser jedoch alles andere als trocken und der höllenritt begann. Der Weg bestimmte wo es lang gehen sollte und zog einen permanent nach links oder rechts, Spurkorrekturen wurden dabei nur wiederwillig mit Verzögerung angenommen so dass man den Weg unfreiwillig stets in voller Breite nutzte. Der Übergang in ein paar Engstellen und Kurven war dadurch eine ganz besondere Herausforderung welche dem Andre zum Verhängnis wurde.
Außer dem verletzten Wagemut hat er sich auch etwas am Daumen getan. Doch Motoradfahrer sind hart im Nehmen. Und so wurde die Tour fortgesetzt, wenn auch etwas zaghafte.
Kleine Holzbrücken mit grün glänzendem Holz wurden daraufhin gemieden, jedes noch zu keine Hindernis wurde skeptisch hinterfragt. Andre fühlte sich nun als ob er heute zum ersten Mal auf dem Fahrrad sitzt.
Auch die Auffahrt hinaus aus dem Kaitzbachtal war gut aufgeweicht, doch hatten wir mit der Konsistenz des Untergrundes noch Glück, da sich die Rahmen nicht bis zum Blockieren der Laufräder zusetzen.
Oben angekommen war das alles schnell vergessen als wir wieder auf festen Boden unterwegs waren. Solange man nicht schalten musste ging es auch Andres Daumen halbwegs gut, daher war gegen Abfahrten nichts einzuwenden.
Unsere Tour verlief wie mit einem Lineal über die Landkarte gezogen auf direktem Wege Richtung Ziel, jeder Berg der uns von diesem trennte wurde ohne Umwege gnadenlos überfahren. Doch wenn es im Poisenwald hinauf geht, dann suchen die Blicke gen Horizont vergebens nach dem Ende der endlosen Auffahrten.
Der letzte Berg vor dem Rabenauer Grund war bezwungen
Johannes lag bereits ringend nach Luft rechts auf der Wiese und verfluchte seine nicht mehr vorhandene Restkondition. Fluchen half da auch nicht weiter aber die Mühe hatte sich gelohnt. Nicht wegen des Soldatengrabes, an welches uns Matthias führte, sondern wegen den wunderschöne Pfaden am Hang oberhalb des Rabenauer Grunds, wie man sie nicht anders aus der Region kennt, einfach toll. Dabei wurde jeder Aussichtpunkt mitgenommen.
Wie bestellt kam auch direkt die Weißeritztalbahn vorbei
Es gab sogar einige Berge zum Spielen. Wer seinen Hintermann ausstechen will, der hält an der Steilsten stelle kurz an oder schaltet aufs 34er Ritzel um zu sehen ob der Verfolger auch in jeder Situation in der Lage ist stehen zu bleiben und neu anzufahren. Oft verliert dieser dabei und muss den restlichen Berg schieben
Natürlich war der Berg nur zum Hochfahren da, nachdem wir den Johannes den Berg vollständig hoch schieben lassen haben kündigten wir an den gleichen Weg wieder herunter zu fahren
So sind wir zurück auf den Sagenweg und diesmal die Richtige Auffahrt hinauf, welche eine ganze Ecke schwerer war. Nicht steiler, sondern Enge Spitzkehren kombiniert mit einem unangenehmen Anstiegswinkel. Genial! Hat man gleich wieder ein Ziel für die Zukunft, denn keiner hat das geschafft.
Da oben legten wir erstmal eine Pause mit Blick in den Rabenauer Grund ein. Durch den Anstieg kam unser seltener Gast Silvio mit seinen 26 Zoll Starrgabel Hardtail und 2,5 Zoll Muddy Mary Reifen mit je 1350g Gewicht ins Gespräch. Der wäre da sicher einfach hochgefahren meinten wir.
Nach der Pause waren die letzten Meter noch mal richtig spannend, auf Engen Spitzkehren konnte jedoch nur unser Rennradfahrer überzeugen
Doch jetzt kam die Kehrseite des schönen Trails, der Paul Laue Steig welcher nicht befahrbar ist. Zumindest mit dem Vorderrad sollte man an den Schlüsselstellen nicht übermäßig viel Bodenkontakt suchen, denn dieses kann nahezu überall einlochen oder kommt einfach nicht über die aufsteigenden Stufen drüber. Für jemanden der dort auf jeder 2. Stufe einen kleinen Wheelie Drop macht und quasi den halben Weg auf dem Hinterrad zurücklegt, ist das sicher fahrbar
Da wir keinen dabei hatten der diese Theorie in die Praxis umsetzen konnte, entschieden wir uns zu tragen. Unten ging es dann wieder, wir trugen zwar noch aber Matthias fühlt sich mit seinen neuen Knieschonern zur Zeit fast schon unbesiegbar und hatte sich daher auf den letzten Metern noch mal aufs Rad geschwungen und Aktion gemacht
Auch unser Rennradfahrer hat sich die Zeit genommen jeden machbaren Meter zu fahren und ist deswegen als letzter über die Brücke drüber.
Von dort aus war die Himmelsleiter leider keine Option, denn da ist Name Programm! Also hatten wir eine kleine Schleife gedreht um an der Teufelskanzel vorbei zu kommen. Die Brücken dort luden nicht so recht zum drüberfahren ein. Selbst laufen war spannend genug da man das lose Geländer etwa 15cm hin und her bewegen konnte
Im Anschluss mussten wir uns durch die Baumkrone eines Umgestürzten Baumes Kämpfen, was einige Zeit und Mühe gekostet hat. Danach ging es weiter bergauf, der weg wurde weicher und langsam zur Wiese. Johannes zog im vorderen Feld gut mit und lag in Folge dessen oben angekommen wieder am Boden. Einen kurzen Moment hatte er mit dem Vorsprung noch zum Verschnaufen und dann ging es mit Blick auf den Lerchenberg weiter Richtung Teufelskanzel
Mit dem Einstieg in die Somsdorfer Klamm galt es noch eine kleine Unscheinbare Flussdurchfahrt zu absolvieren.
Anfangs war der Weg noch gut fahrbar, es gab ein paar kleine Hindernisse und man musste hin und wieder mal über einen der halben duzend Bäume drüber tragen, aber überwiegend Fahrbar.
Das blieb nicht lange so, irgendwann ging es nicht weiter, da der Weg nicht mehr begehbar war. So mussten wir das Kaputte Stück quer durch den Wald durchlaufen und hatte Mühe den steilen Hang zum Fluss heil herunter zu kommen. Danach gab es zwar wieder weg, doch fahren wollte den irgendwie keiner mit der 40cm hohen Stufe am Einstieg
Umso schöner ging es dafür weiter. Doch wir alle Schoben, außer unserer Crosser, mit Fully scheint der alles zu machen
Die Tour sollte hier jedoch noch nicht zu Ende sein, unser nächstes Ziel war der Brüderweg, also erstmal auf den Leitenweg weiter Flussaufwärts
Und durch den Tunnel durch
Da passierte es, im Hintergrund eine unscheinbare Treppe. Einmal nicht aufgepasst und schon Rückwärts gestürzt und mit den Hinterkopf aufgeschlagen. Es war einfach nicht Andre sein Tag, schon der 2. kleine Unfall. Zum Glück ist nichts passiert, wahrscheinlich dank des Vollgepackten Rucksacks, der soweit gedämpft hat das nicht mal der Helm eingerissen ist. Dem Micha hätte wahrscheinlich schon nach dem ersten Sturz keine Lust mehr gehabt, doch Andre ist zäh.
Bevor es in den Brüderweg ging, gab es eine Netto Kuchenpause mit Cola und Kaffee. Kann man sich überhaupt noch mehr aufputschen als so? Robert hätte mir den Konsum solcher Mittel sicher verboten, vor allem in der Kombination, aber ich hatte ohnehin kein Appetit und blieb bei Wasser und meinem Brötchen mit selbst geräuchertem Schinken.
Nachdem alle hibbelig genug waren, konnten wir den Brüderweg hinauf.
An den Felsen entlang
Und über selbstgebaute Holzbrücken
Direkt am Abgrund über kantige Felsen bergauf
Dabei kurz langsamer werden um die Verfolger aus dem Konzept zu bringen
Und die letzten Meter noch mal Bergab.
Im Anschluss sind wir nicht wie sonst hinauf zum Förster Claus Weg, sondern Matthias hat uns auf einen kürzeren Weg mit fiesen Wurzeln geführt.
Unser letztes Ziel war der Papierfabrik Trail.
Wie gewohnt ging es erstmal hoch
Uns ist es sogar gelungen eine alternative Auffahrt zu finden, eine die noch mehr zieht in den Beinen, klasse :daumen:
Nach dem ersten Steilen Stück ging es noch eine ganze Weile bergauf. Oben angekommen war Johannes nun wirklich total am Ende. Da half nur noch jede Menge Zucker. Aber auch ich hatte mit einer halben Füllung der Drinkblase etwas hoch gepokert, viel war da nicht mehr übrig. Doch Andre wusste zu helfen, mit 3 Litern am Start war am Ende der Tour noch genug zum Teilen übrig.
So konnte es nach etwas längerer Pause endlich wieder runter gehen.
Nach 3 Minuten stand ich mir an der Kurve langsam die Beine in den Bauch. Als dann immer noch keiner kam haben wir überlegt. Falsch abgebogen kann nicht sein, an der letzten Kurve war die Kontaktkette noch komplett, also angerufen.
Es gab einen Sturz. Andre ist zum 3. Mal verunfallt, diesmal mit einem Überschlag.
Unfallaufnahme und Beweissicherung, eine kleine unscheinbare Rinne wurde zum Verhängnis.
Ein großer Stein am Ende der Rinne war schuld für den Abwurf über den Lenker. Die Rinne trägt eine Teilschuld, doch der Hauptteil liegt bei dem Stein. Weder Rinne noch Stein haben eine Versicherung gegen verursachte Unfallschäden. Die Schadensersatzklage gegen den Stein verlief erfolglos. Der Prozess gegen die Rinne läuft noch, aber es sieht schlecht aus da sich beide Unfallverursacher nicht ausweisen konnten.
So sieht ein Mountainbiker nach 3 Stürzen aus. Blutverschmiert, aber immer noch ein Lächeln im Gesicht.
Die Aufnahme ohne Pflaster erspare ich euch lieber, die gibt es in Andres Album.
Nachdem alle Beweise gesichert wurden, konnte die Fahrt weiter gehen.
Noch einmal die Spitzkehre herum
Und ein paar Meter weiter und schon waren wir da, das Ende der Tour war erreicht.
Andre wollte natürlich noch weiter, so verabschiedeten wir uns und denn sind wir zu zweit Richtung Niedersedlitz. Über Possendorf ging es auf Schmalen Pfaden zum Geberbach bis nach Nickern. Schaltwerk schalten ging zwar nur noch mit Links, aber das stellte kein Problem dar.
Als wir in Golberode ankamen wurde es noch mal spannend. An den Weg von Golberode erinnerte sich Andre gut, doch nicht wegen der abschließender Treppe, sondern wegen dem Schlamm. Er ist da mal bei so einem Wetter hochgefahren. Das verdutzte mich etwas, ich konnte mich da an kein prägendes Ereignis erinnern, offenbar war es bei mir noch nie richtig Schlammig auf der Abfahrt, denn das was uns da erwartet war sehr speziell.
Die Abfahrt ist Grundsätzlich nur durch die Wegbreite Anspruchsvoll. Links und rechts sind nicht nachgebende Hindernisse in Form von Zäunen in denen der Lenker optimal einhacken kann. Zwischen diesen etwa einen Meter Platz, so das links und rechts grade mal Faustbreit Luft für den Lenker ist. Üblicherweise fährt man da mit etwa 20km/h herunter, da wird aus der Faust gefühlt nur noch Fingerbreite. Und diesmal kam ein 3. Aspekt dazu, Schlamm! Aber vom Feinsten. Super schmierig, permanent sind beide Räder 10cm nach Links oder Rechts gerutscht. Mit Schwung aus dem Einstieg kam das sehr unerwartet, zum Bremsen war es bereits zu spät und so ist man ohne Spurkontrolle durch die viel zu schmale Gasse herunter gerutscht, Horror! Das hatte meinen Adrenalinpegel auf jeden Fall auf den Tageshöchstwert getrieben.
Andre ist den Trail weniger Aggressiv gestartet und kam deswegen ganz gut mit dem Schlamm klar. Schwieriger war die letzte Treppe. Nicht wegen der Breite, sondern wegen dem Daumen, denn das schüttelt schon ordentlich.
Am Ende hatten wir es ohne 4. Sturz glücklich bis Nachhause geschafft.
In Niedersedlitz verabschiedeten wir uns und Andre verkündete für Sonntag seine Krankmeldung und hat sein Wochenende mit einem Motoradausflug beendet.
Kommentare
Gibt da einen neuen aus cossebaude, der Nils.
Ist zehn genehm?
Die Heimfahrt war natürlich eine totale Schlammschlacht, wie sollte es auch anders sein nachdem die ganze Tour Schlammfrei verlief.
Speziellen Dank an darkJST für die 1. Hilfe und den seligen Beistand.
Nach Konsultation bei meinem Notarzt entschied dieser, das es keine Hoffnung auf geistige Besserung geben wird und ich ein Tretschwein bleibe. ;-)
[img]<a href="http://fotos.mtb-news.de/p/1784748" ><img src="http://fstatic0.mtb-news.de/f3/17/1784/1784748-ejaqzh52c8dv-p1110338-original.jpg" class="fotoalbumLikeable" data-photo-id="1784748" /></a>[/img]
Noch hab ich keinen Brief aus Rom bekommen...
(Mehr) Büldors
Matthias im Tiefflug:
Prinzipiell fahrbar...
Da ist noch viiiiiiiiiiel Luft:
Allein:
Naja, nicht ganz;)
Auf dem Bild sieht das so nach nix aus, da versteckt sich aber ein massives 15 cm Hindernis in der Rinne...
Gespannt darauf was uns an dem Tag erwarten sollte wurde jeder Pfad am Wegesrand gemustert und auf Potential geprüft.
Über die Spitzkehren an der Osterquelle kürzten wir bereits den ersten Berg heraus um später mehr Zeit für Erkundung zu haben. Trotzdem wurde sich die Zeit genommen an der Heidenschanze einen Stopp einzulegen um zu erzählen wie vor nicht allzu langer Zeit bei einem Abbruch der Klippenkante der Vorgarten der Begerburg im Tal verschwunden ist. Es war bereits unerwartet warm und so wurde die Zeit da oben genutzt um die Kleidungswahl neu abzustimmen.
Ohne Umwege fuhren wir Richtung Kaitzbachtal und schossen mit voller Fahrt in den Trail hinein. Unverhofft war dieser jedoch alles andere als trocken und der höllenritt begann. Der Weg bestimmte wo es lang gehen sollte und zog einen permanent nach links oder rechts, Spurkorrekturen wurden dabei nur wiederwillig mit Verzögerung angenommen so dass man den Weg unfreiwillig stets in voller Breite nutzte. Der Übergang in ein paar Engstellen und Kurven war dadurch eine ganz besondere Herausforderung welche dem Andre zum Verhängnis wurde.
Außer dem verletzten Wagemut hat er sich auch etwas am Daumen getan. Doch Motoradfahrer sind hart im Nehmen. Und so wurde die Tour fortgesetzt, wenn auch etwas zaghafte.
Kleine Holzbrücken mit grün glänzendem Holz wurden daraufhin gemieden, jedes noch zu keine Hindernis wurde skeptisch hinterfragt. Andre fühlte sich nun als ob er heute zum ersten Mal auf dem Fahrrad sitzt.
Auch die Auffahrt hinaus aus dem Kaitzbachtal war gut aufgeweicht, doch hatten wir mit der Konsistenz des Untergrundes noch Glück, da sich die Rahmen nicht bis zum Blockieren der Laufräder zusetzen.
Oben angekommen war das alles schnell vergessen als wir wieder auf festen Boden unterwegs waren. Solange man nicht schalten musste ging es auch Andres Daumen halbwegs gut, daher war gegen Abfahrten nichts einzuwenden.
Unsere Tour verlief wie mit einem Lineal über die Landkarte gezogen auf direktem Wege Richtung Ziel, jeder Berg der uns von diesem trennte wurde ohne Umwege gnadenlos überfahren. Doch wenn es im Poisenwald hinauf geht, dann suchen die Blicke gen Horizont vergebens nach dem Ende der endlosen Auffahrten.
Der letzte Berg vor dem Rabenauer Grund war bezwungen
Johannes lag bereits ringend nach Luft rechts auf der Wiese und verfluchte seine nicht mehr vorhandene Restkondition. Fluchen half da auch nicht weiter aber die Mühe hatte sich gelohnt. Nicht wegen des Soldatengrabes, an welches uns Matthias führte, sondern wegen den wunderschöne Pfaden am Hang oberhalb des Rabenauer Grunds, wie man sie nicht anders aus der Region kennt, einfach toll. Dabei wurde jeder Aussichtpunkt mitgenommen.
Wie bestellt kam auch direkt die Weißeritztalbahn vorbei
Es gab sogar einige Berge zum Spielen. Wer seinen Hintermann ausstechen will, der hält an der Steilsten stelle kurz an oder schaltet aufs 34er Ritzel um zu sehen ob der Verfolger auch in jeder Situation in der Lage ist stehen zu bleiben und neu anzufahren. Oft verliert dieser dabei und muss den restlichen Berg schieben
So sind wir zurück auf den Sagenweg und diesmal die Richtige Auffahrt hinauf, welche eine ganze Ecke schwerer war. Nicht steiler, sondern Enge Spitzkehren kombiniert mit einem unangenehmen Anstiegswinkel. Genial! Hat man gleich wieder ein Ziel für die Zukunft, denn keiner hat das geschafft.
Da oben legten wir erstmal eine Pause mit Blick in den Rabenauer Grund ein. Durch den Anstieg kam unser seltener Gast Silvio mit seinen 26 Zoll Starrgabel Hardtail und 2,5 Zoll Muddy Mary Reifen mit je 1350g Gewicht ins Gespräch. Der wäre da sicher einfach hochgefahren meinten wir.
Nach der Pause waren die letzten Meter noch mal richtig spannend, auf Engen Spitzkehren konnte jedoch nur unser Rennradfahrer überzeugen
Doch jetzt kam die Kehrseite des schönen Trails, der Paul Laue Steig welcher nicht befahrbar ist. Zumindest mit dem Vorderrad sollte man an den Schlüsselstellen nicht übermäßig viel Bodenkontakt suchen, denn dieses kann nahezu überall einlochen oder kommt einfach nicht über die aufsteigenden Stufen drüber. Für jemanden der dort auf jeder 2. Stufe einen kleinen Wheelie Drop macht und quasi den halben Weg auf dem Hinterrad zurücklegt, ist das sicher fahrbar
Da wir keinen dabei hatten der diese Theorie in die Praxis umsetzen konnte, entschieden wir uns zu tragen. Unten ging es dann wieder, wir trugen zwar noch aber Matthias fühlt sich mit seinen neuen Knieschonern zur Zeit fast schon unbesiegbar und hatte sich daher auf den letzten Metern noch mal aufs Rad geschwungen und Aktion gemacht
Auch unser Rennradfahrer hat sich die Zeit genommen jeden machbaren Meter zu fahren und ist deswegen als letzter über die Brücke drüber.
Von dort aus war die Himmelsleiter leider keine Option, denn da ist Name Programm! Also hatten wir eine kleine Schleife gedreht um an der Teufelskanzel vorbei zu kommen. Die Brücken dort luden nicht so recht zum drüberfahren ein. Selbst laufen war spannend genug da man das lose Geländer etwa 15cm hin und her bewegen konnte
Im Anschluss mussten wir uns durch die Baumkrone eines Umgestürzten Baumes Kämpfen, was einige Zeit und Mühe gekostet hat. Danach ging es weiter bergauf, der weg wurde weicher und langsam zur Wiese. Johannes zog im vorderen Feld gut mit und lag in Folge dessen oben angekommen wieder am Boden. Einen kurzen Moment hatte er mit dem Vorsprung noch zum Verschnaufen und dann ging es mit Blick auf den Lerchenberg weiter Richtung Teufelskanzel
Mit dem Einstieg in die Somsdorfer Klamm galt es noch eine kleine Unscheinbare Flussdurchfahrt zu absolvieren.
Anfangs war der Weg noch gut fahrbar, es gab ein paar kleine Hindernisse und man musste hin und wieder mal über einen der halben duzend Bäume drüber tragen, aber überwiegend Fahrbar.
Das blieb nicht lange so, irgendwann ging es nicht weiter, da der Weg nicht mehr begehbar war. So mussten wir das Kaputte Stück quer durch den Wald durchlaufen und hatte Mühe den steilen Hang zum Fluss heil herunter zu kommen. Danach gab es zwar wieder weg, doch fahren wollte den irgendwie keiner mit der 40cm hohen Stufe am Einstieg
Umso schöner ging es dafür weiter. Doch wir alle Schoben, außer unserer Crosser, mit Fully scheint der alles zu machen
Und durch den Tunnel durch
Da passierte es, im Hintergrund eine unscheinbare Treppe. Einmal nicht aufgepasst und schon Rückwärts gestürzt und mit den Hinterkopf aufgeschlagen. Es war einfach nicht Andre sein Tag, schon der 2. kleine Unfall. Zum Glück ist nichts passiert, wahrscheinlich dank des Vollgepackten Rucksacks, der soweit gedämpft hat das nicht mal der Helm eingerissen ist. Dem Micha hätte wahrscheinlich schon nach dem ersten Sturz keine Lust mehr gehabt, doch Andre ist zäh.
Bevor es in den Brüderweg ging, gab es eine Netto Kuchenpause mit Cola und Kaffee. Kann man sich überhaupt noch mehr aufputschen als so? Robert hätte mir den Konsum solcher Mittel sicher verboten, vor allem in der Kombination, aber ich hatte ohnehin kein Appetit und blieb bei Wasser und meinem Brötchen mit selbst geräuchertem Schinken.
Nachdem alle hibbelig genug waren, konnten wir den Brüderweg hinauf.
An den Felsen entlang
Und über selbstgebaute Holzbrücken
Direkt am Abgrund über kantige Felsen bergauf
Dabei kurz langsamer werden um die Verfolger aus dem Konzept zu bringen
Und die letzten Meter noch mal Bergab.
Im Anschluss sind wir nicht wie sonst hinauf zum Förster Claus Weg, sondern Matthias hat uns auf einen kürzeren Weg mit fiesen Wurzeln geführt.
Unser letztes Ziel war der Papierfabrik Trail.
Wie gewohnt ging es erstmal hoch
Uns ist es sogar gelungen eine alternative Auffahrt zu finden, eine die noch mehr zieht in den Beinen, klasse :daumen:
Nach dem ersten Steilen Stück ging es noch eine ganze Weile bergauf. Oben angekommen war Johannes nun wirklich total am Ende. Da half nur noch jede Menge Zucker. Aber auch ich hatte mit einer halben Füllung der Drinkblase etwas hoch gepokert, viel war da nicht mehr übrig. Doch Andre wusste zu helfen, mit 3 Litern am Start war am Ende der Tour noch genug zum Teilen übrig.
So konnte es nach etwas längerer Pause endlich wieder runter gehen.
Es gab einen Sturz. Andre ist zum 3. Mal verunfallt, diesmal mit einem Überschlag.
Unfallaufnahme und Beweissicherung, eine kleine unscheinbare Rinne wurde zum Verhängnis.
Ein großer Stein am Ende der Rinne war schuld für den Abwurf über den Lenker. Die Rinne trägt eine Teilschuld, doch der Hauptteil liegt bei dem Stein. Weder Rinne noch Stein haben eine Versicherung gegen verursachte Unfallschäden. Die Schadensersatzklage gegen den Stein verlief erfolglos. Der Prozess gegen die Rinne läuft noch, aber es sieht schlecht aus da sich beide Unfallverursacher nicht ausweisen konnten.
So sieht ein Mountainbiker nach 3 Stürzen aus. Blutverschmiert, aber immer noch ein Lächeln im Gesicht.
Die Aufnahme ohne Pflaster erspare ich euch lieber, die gibt es in Andres Album.
Nachdem alle Beweise gesichert wurden, konnte die Fahrt weiter gehen.
Noch einmal die Spitzkehre herum
Und ein paar Meter weiter und schon waren wir da, das Ende der Tour war erreicht.
Andre wollte natürlich noch weiter, so verabschiedeten wir uns und denn sind wir zu zweit Richtung Niedersedlitz. Über Possendorf ging es auf Schmalen Pfaden zum Geberbach bis nach Nickern. Schaltwerk schalten ging zwar nur noch mit Links, aber das stellte kein Problem dar.
Als wir in Golberode ankamen wurde es noch mal spannend. An den Weg von Golberode erinnerte sich Andre gut, doch nicht wegen der abschließender Treppe, sondern wegen dem Schlamm. Er ist da mal bei so einem Wetter hochgefahren. Das verdutzte mich etwas, ich konnte mich da an kein prägendes Ereignis erinnern, offenbar war es bei mir noch nie richtig Schlammig auf der Abfahrt, denn das was uns da erwartet war sehr speziell.
Die Abfahrt ist Grundsätzlich nur durch die Wegbreite Anspruchsvoll. Links und rechts sind nicht nachgebende Hindernisse in Form von Zäunen in denen der Lenker optimal einhacken kann. Zwischen diesen etwa einen Meter Platz, so das links und rechts grade mal Faustbreit Luft für den Lenker ist. Üblicherweise fährt man da mit etwa 20km/h herunter, da wird aus der Faust gefühlt nur noch Fingerbreite. Und diesmal kam ein 3. Aspekt dazu, Schlamm! Aber vom Feinsten. Super schmierig, permanent sind beide Räder 10cm nach Links oder Rechts gerutscht. Mit Schwung aus dem Einstieg kam das sehr unerwartet, zum Bremsen war es bereits zu spät und so ist man ohne Spurkontrolle durch die viel zu schmale Gasse herunter gerutscht, Horror! Das hatte meinen Adrenalinpegel auf jeden Fall auf den Tageshöchstwert getrieben.
Andre ist den Trail weniger Aggressiv gestartet und kam deswegen ganz gut mit dem Schlamm klar. Schwieriger war die letzte Treppe. Nicht wegen der Breite, sondern wegen dem Daumen, denn das schüttelt schon ordentlich.
Am Ende hatten wir es ohne 4. Sturz glücklich bis Nachhause geschafft.
In Niedersedlitz verabschiedeten wir uns und Andre verkündete für Sonntag seine Krankmeldung und hat sein Wochenende mit einem Motoradausflug beendet.
Das war Sie, unsere Tour ohne technische Defekte.