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Ötztaler Radmarathon 27.08.2017

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Kommentare

  • bearbeitet September 2017
    Hhmm... eigentlich wollte ich gar nichts weiter dazu schreiben, aber nachdem ich jetzt schon 2x erwähnt wurde (und der Thread-Starter bin), fühle ich mich doch genötigt.

    Erst einmal natürlich Glückwunsch an alle Finisher und ein Riesenkompliment an Robert und Thomas für die Wahnsinnszeiten. Gerade bei Thomas gucke ich gern "genauer" hin, da wir in der gleichen Gewichtsklasse fahren. Schon krass, was da geht. ;)


    Der Ötzi war sowohl letztes als auch dieses Jahr mein Saison-Highlight. Erfahren von dieser Veranstaltung habe ich von einem Freund, der das vor etlichen Jahren mal gefahren ist - sonst hätte ich nie davon gehört und wäre nie und nimmer auf die blöde Idee gekommen, da mal mitzufahren. ;)
    Vor 2 Jahren fing's dann an, dass ich täglich das Rad für den (recht langen) Arbeitsweg nehme. U.a. deswegen habe ich mir einen Rennrad-Verschnitt zugelegt (Cyclocross Regen- und StVZO-tauglich umgebaut). Nach einigen Monaten und etlichen Tausend Kilometern kam dann die blöde Idee auf: Wenn ich schon so viel Fahrrad fahre, wieso dann nicht mal den Ötzi? ;)

    Letztes Jahr also (mit einem Freund) angemeldet, Losglück (oder -pech ;) ) gehabt, einen einfachen Trainingsplan mehr schlecht als recht befolgt und mitgefahren. Bis einschließlich Jaufen lief das eigentlich recht gut, das Timmelsjoch war ich dann aber unten schon ziemlich fertig und habe mich das Ding hochgequält. Schon unten am Timmelsjoch konnte ich nahezu nichts mehr zu mir nehmen und im Ziel war ich komplett leer und fertig, an Essen/Trinken nahezu nicht zu denken. Trotzdem waren es etwas unter 10h geworden.

    Irgendwie hat das letzte Jahr und der Ötzi aber doch die Freude am RR-Fahren geweckt, sodass ich es dieses Jahr nochmal probieren wollte.
    Natürlich sollte alles besser werden. :D Bessere Vorbereitung, besser den Trainingsplan einhalten, dann doch mit richtigem RR (und Leistungsmesser) fahren, an der Ernährung arbeiten, und dann mal gucken, was rauskommt.
    Schon zeitig habe ich anhand der Leistungsdaten und der Informationen im Internet, was damit zu erreichen sein soll, die 9-h-Marke im Visier gehabt. Eigentlich vermessen, im zweiten RR-Jahr, kaum Erfahrung, wenig (Ausdauer-)Substanz. Aber die Zahl war nun mal im Kopf. ;)

    Montag sind wir schon angereist. Dienstag ging's mit angezogener Handbremse das Timmelsjoch hoch; Mittwoch "flach" (das sind dort schon 600hm :D ) nach Vent einrollern; Donnerstag ging's dann zum Rettenbachferner hoch (bis zum Parkplatz auf 2800m, da muss man einfach mal hin). Allen Fahrten gemein war, dass Leistung und Puls nicht so recht zusammenpassen wollten, sicherlich v.a. aufgrund der Höhe. Am Rettenbachferner oben war die "Abweichung" natürlich am größten. ;)
    Freitag gab's einen Ruhetag, Samstag unfreiwillig auch (die geplante Nachmittagsrunde ist dem Regen zum Opfer gefallen).

    Sonntag ging's dann viel zu früh aus dem Bett, gen Start mussten wir sehen, dass unser Weg vom letzten Jahr gesperrt war und wir wie alle einen riesigen Bogen fahren müssen. Dadurch standen wir etwas weiter hinten als letztes Jahr, was auch bedeutet, mehr Leute am Kühtai vor einem.
    Die Temperaturen waren mit knapp 10°C eigentlich gut (früher soll es am Start auch schon mal 3°C gegen haben), mir bei solch langem Stehen aber doch etwas frisch.
    Mehr als sieben Minuten nach dem Startschuss sind wir dann also über die Startlinie gerollt, auf zur Schussfahrt nach Ötz. Auch hinten gibt's noch etliche, die ordentlich Druck geben, also schön in deren Windschatten hängen und nicht zu viel machen. U.a. aufgrund eines Unfalls mit Abbremsen auf Stillstand und langsamen Umfahrens der Unfallstelle waren wir dann eine Minute später in Ötz als letztes Jahr. Na ja, egal. ;)

    Vom letzten Jahr wusste ich schon, dass da erst einmal eine Wand an Radlern vor einem ist. Außerdem hatte ich damals schon beobachtet, dass wenn man überholen will, man lieber links fahren sollte. Klappt natürlich nicht immer, da nicht alle aufpassen und auch mal andere überholen wollen, aber rechts steckt man einfach fest.
    Also habe ich mich gleich unten schön links eingeordnet und wollte mal gucken, wie Leistung und Puls so zusammenpassen. Fahren wollte ich unbedingt nach Puls, um den Körper nicht zu überlasten. ;)
    Das Gute am Kühtai war, dass ich sehen konnte, dass ich einen ganz ordentlichen Tag hatte, Leistung und Puls passten so grob zusammen. Das Doofe nur war: Ich konnte das nicht ausfahren. Der Berg war einfach verstopft. Links überholen ist schön und gut, nur sind nicht immer Lücken da, und wenn welche da sind, will ich's auch nicht übertreiben. ;)
    Insgesamt lief der Kühtai trotzdem sehr ordentlich und ich fühlte mich gut. Ich war fast zehn Minuten schneller als letztes Jahr, konnte die Pause oben drastisch reduzieren und habe laut Ergebnisliste rund 1500 andere Radfahrer überholt. :D
    Das kann man nun positiv sehen (viele überholt), aber auch negativ (ich war "zu weit" hinten).
  • bearbeitet September 2017
    Die Abfahrt nach Innsbruck lief auch schneller als letztes Jahr, dank des neuen Fahrrads waren auch reichlich 100 km/h problemlos beherrschbar. Allerdings wäre da mit mehr Erfahrung und Mut deutlich mehr gegangen, da sind viele einfach (deutlich) besser als ich, insbesondere natürlich in den Kurven. ;)
    Für den Brenner hatte ich nicht direkt eine Gruppe, sondern ständige Splittergruppen. Ein paar Fahrer sind gefahren, haben Fahrer abgehängt, andere Gruppen eingeholt, und so weiter. Mir an sich zu unrhythmisch und mit "zu hohen" Leistungsspitzen, aber es ging noch.
    Am Ende wieder fast zehn Minuten zum letzten Jahr aufgeholt und in rund 4h auf dem Brenner. Ich hatte irgendwo gelesen, dass knapp 4h bis zum Brenner das Ziel für "Normalo-9-h-Fahrer" sei. Ich war also grob im Plan.

    An der Labe habe ich noch MadMax getroffen, kurz mit ihm gequatscht, und bin dann recht schnell weiter, da ich nicht zu viel Zeit mit Pausen verbringen wollte.


    Der Jaufen war dann der reinste Genuss. Endlich nicht mehr so dichter Verkehr, endlich ein freier Berg, endlich mein Tempo fahren können. Trotz "Zurückhaltung", weil ich lieber ein paar Körner mehr fürs Timmelsjoch aufheben wollte, bin ich dort den reinsten Slalom an den anderen vorbei gefahren. Gefühlt standen alle anderen. Ein Wahnsinnsgefühl. :D
    Keine Ahnung, ob die anderen am Berg einfach schwächer waren, oder sich ihre Kräfte einteilen wollten, oder am Kühtai und Brenner schon zu viel Kraft gelassen hatten. Laut Ergebnisliste war ich trotz der zu langen Pause an der Labe (die ist einfach kurz und immer "überlaufen" ) über 15 Minuten schneller als letztes Jahr und habe etwa 300 andere Fahrer überholt. :)

    Bergab ging's dann auch besser als letztes Jahr, v.a. unten, als einige nur wenig schnellere vor mir waren, sodass man sich ein wenig abgucken und rantasten kann. ;)

    Unten hatte ich dann knappe 3h Zeit bis ins Ziel, um die 9h zu knacken. Gemessen am letzten Jahr und ein paar Zahlenspielchen im Vorfeld sah das also gut aus.
    Trotzdem lief das Timmelsjoch schon unten recht zäh. Das sieht gar nicht steil aus, aber irgendwie kommt man gefühlt nicht vom Fleck und die Reifen scheinen regelrecht am Asphalt zu kleben.
    Ungefähr in der Mitte des Anstiegs merkte ich auch, wie die Kräfte nachlassen. Hatte ich schon unten meinen "Zielpuls" etwas reduziert, merkte ich, dass es anstrengend wurde, den zu halten. Oben war auch das dann nicht mehr möglich.
    Dafür gibt's zwei Möglichkeiten: Entweder mir fehlt einfach Training/Substanz da "hinten", oder mir fehlte Energie.
    Energie war sicherlich zu wenig, hatte ich bis dahin nur ungefähr die Hälfte von dem zu mir genommen, was ich wollte. Geplant waren (annähernd) zwei 1-l-Flaschen bis zur jeweils nächsten Labe, jede Flasche mit Maltodextrin gefüllt. Dummerweise habe ich aber nur etwa eine Flasche jeweils gebraucht. Ich hätte also unterwegs meine Strategie ändern müssen: Mehr Essen oder weniger Wasser in die Flaschen. Habe ich aber nicht, und ich weiß auch nicht, ob das geholfen hätte. ;)

    Auf jeden Fall kam ich irgendwann oben an (kurz vor dem Gipfel erkannte ich noch HerrScott), bei Weitem nicht so "tot" wie letztes Jahr, aber schon ziemlich auf Sparflamme. Aber unterm Strich über 20 Minuten schneller als letztes Jahr. Und so wirklich "gut" geht's den meisten da hinten wohl auch nicht, immerhin habe ich laut Ergebnisliste dort die 329. Zeit hingelegt. :)
    Der Gegenanstieg zur Mautstation lief viel besser als letztes Jahr, in der Abfahrt danach hatte ich noch welche vor mir, die richtig Dampf gemacht haben, sodass ich auch dort noch einige Minuten gutmachen konnte.

    Am Ende war ich nach knapp 8:45 h im Ziel (etwa 8:25 netto) und war insgesamt hochzufrieden. :)
    Diesmal ging's mir (oder besser meinem Magen) auch so gut, dass ich am Buffett reichlich Köstlichkeiten in mich reinspachteln konnte. :)
    ... einzige kleines "Manko": Knapp die Top-500 verfehlt, aber wer konnte schon damit rechnen? :D

    Fazit:
    Recht gutes Wetter, nicht so "extrem" warm wie letztes Jahr. Es hat größtenteils gehalten, wobei es am späten Nachmittag eine Zeit lang in Sölden geregnet hat. Hoffentlich war die Abfahrt nicht gar zu nass für die, die währenddessen oder danach runter mussten.
    Tolle Veranstaltung, allein die Sperrung der Strecke macht einen höllischen Spaß (gerade bergab). Eine ganz schöne Herausforderung. Und auch wenn man sich am Timmelsjoch fragt, wozu man sich das antut: Schon wenige Stunden/Tage später denkt man darüber nach, was man wohl nächstes Jahr besser machen könnte. :D


    PS: Was nun schwerer ist, Heimat Light oder Ötzi: Rein von der Strecke und den Steigungsprozenten klar die Light. Den Ötzi macht man sich aber schwerer, weil man möglichst wenige Pausen haben möchte. Oder zumindest ist das bei mir so. ;)
    PPS: Glückwunsch Krümel. Und "wusste" ich doch, dass du schneller sein wirst als gedacht. ;)
  • Danke für den schönen Bericht! Da bekommt man richtig Laune, sich nächstes Jahr auch mal ins Getümmel zu stürzen... Apropos Getümmel: Vielleicht würde ein Tool wie das hier das Stau-Problem etwas entzerren? :-)
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