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Reisebericht: 1 Woche mit dem RR in Graun im Vinschgau, Italien - was ist empfehlenswert?

Hallo Ihr,

im Juni, sind wir zu 3. eine Woche mit dem RR in Graun im Vinschgau, Italien. 2 Dinge, die wir vermutlich machen werden sind der Reschenpass (als Einstimmung) und das Stilfser Joch. Wer kann Berge/Anstiege/Pässe empfehlen, welche man dort noch fahren kann, ohne allzuweit (möglichst gar nicht) mit dem Auto zu fahren?

Mfg

Conny

Kommentare

  • Wieviele km/Hm wollt ihr denn am Tag fahren?

    Im Süden sind Mortirolo und Gavia sehr lohnenswert. Wenn man mit dem Rad hinfährt, kommt da aber noch 2x Stelvio oder Umbrail dazu. Man kann aber auch mit dem Auto bis Bormio fahren.

    Im Osten ist das Timmelsjoch, rund um Landeck gibt es auch einige Hügel, im Engadin auch.

    Mein Vorschlag: QDTP installieren und einfach mal ein bisschen damit spielen.
  • schau mal hier...

    http://www.alpenrennradtouren.de/touren.html

    da gibts auch noch gute vorschläge füe die nähere umgebung (z.b. Südtirol). Ich hab mir auch mal die Daten-DVD besorgt, aber zur Einstimmung reichts warscheinlich wenn Du mal ein wenig auf der Seite stöberst.

    Gruß Steffen
  • [cite] klunschbäcker:[/cite]nähere umgebung (z.b. Südtirol)
    Die Südtiroler Pässe sind ja nicht gerade "in der Nähe". Meran ist 70 km weg, Bozen 100. Wenn man bis dahin mit dem Auto fährt, hat man natürlich auch viel Auswahl.
  • [cite] Lippi:[/cite]
    [cite] klunschbäcker:[/cite]nähere umgebung (z.b. Südtirol)
    Die Südtiroler Pässe sind ja nicht gerade "in der Nähe". Meran ist 70 km weg, Bozen 100. Wenn man bis dahin mit dem Auto fährt, hat man natürlich auch viel Auswahl.
    Bis fast "vor die Haustür" (Mals) und relativ häufig fährt auch die Südtirolbahn, die für 4€ auch Fahrräder mitnimmt. Damit könnte man z.B. einen Rundkurs Meran-Jaufenpass- und das im Nachbarthread diskutierte Penserjoch (ich fand's sehr schön, gleichmäßiger, fast meditativer Anstieg und lange Abfahrt nach)-Bozen abkürzen. Abseits der Pässe gibt's zwischen Meran, Bozen und Sterzing auch durchgehende, komplett asphaltierte (rennradtaugliche), autofreie Radwege.

    Gruß, Frank
  • Ich denke mal pro Tag sollten es maximal 120km werden, mit allerdings gerne sehr vielen hm - 2500hm sind ok, 3000hm auch. Man sollte auch was sehen und ein paar schöne Fotos machen können.

    Vielen Dank schonmal für eure bisherigen Vorschläge. Das werde ich mir alles mal anschauen. Der Tourenplaner klingt auch ganz Interessant.

    Weitere Vorschläge sind Willkommen!

    Mfg

    Conny
  • Klingt sehr interessant! Danke! Hast du vielleicht irgendwo ein paar mehr Bilder davon?
  • Noch mehr? In der Beschreibung sind doch schon ne Menge Bilder, wenn man auf die Pässe klickt. Ansonsten einfach mal googlen. Aber mit der Runde kann man wirklich nicht viel falsch machen.
    Ansonsten wurden die italienischen Higlights westlich der Autobahn ja schon alle aufgezählt. Für die Dolomiten würde ich dann einen anderen Ausgangspunkt empfehlen, z.B. Cortina, Toblach oder Innichen.
  • Vom 4.-13./14.6. ist auch das Elbspitz-Trainingslager dort.

    Die Routen sind in der Regel 150-190 km lang und so gelegt das nahezu alle Pässe im Umkreis "abgearbeitet" werden. Ringsum gibt es eine Vielzahl von lohnenswerten und namhaften Pässen, u.a.:

    (Bewertung (6=best): Schönheit/Härte)
    Stilfser Joch 6/6
    Timmelsjoch 5/6
    Jaufenpaß 5/5
    Gampenjoch 5/3
    Mendelpaß 6/4
    Tiefenbachferner 4/6
    Norberthöhe 4/3
    Umbrailpaß 6/5
    Ofenpaß 4/4
    Tonale 2/3
    Seisser Alm 4/4
    Campalongo Paß 3/2
    Grödnerjoch 6/5
    Sellajoch 6/5
    Pordoi Paß 6/4
    Falzarego Paß 5/5
    Schnalstal 5/5
    Kühtai 5/5
    Penser Joch 5/6
    u.v.a.m.

    Grundsätzlich ist das Gebiet neben der Südschweiz in meinen Augen das schönste Fleckchen in den Alpen.
    Mediteranes Klima, wunderschöne Berge/Landschaft, italienische Lebensart, deutsche Ordnung ...
  • Na das ist doch mal ne Klasse Liste. Danke Dir! Wir verpassen uns dann wahrscheinlich knapp. Am 4, wird unser letzter aktiver Tag sein, am 5. wollen(müssen) wir wieder heim.

    Mfg

    Conny
  • bearbeitet June 2011
    Wir haben die Pässe gut überstanden, nochmal Danke für die Tips.

    Am ersten Tag, nachdem wir 2:00Uhr Nachts gestartet waren und bis ca. 11:00Uhr unterwegs waren, sind wir nur eine kurze Runde von unserem Quartier am Reschensee (Spinhof - sehr empfehlenswert) auf der Straße nach Reschen und am See entlang nach St. Valentin gefahren. Dort haben wir unsere Rucksäcke mit den Köstlichkeiten der Region prall gefüllt und sind dann wieder zurück in die Ferienwohnung um den Grill anzuwerfen. Auf dieser kleinen Runde von nur 18km Länge sammelt man immerhin schon mal 344hm. Die Radwege sind übrigens größtenteils schön abgelegen, asphaltiert und teils sehr steil, weil sie im Gegensatz zu den Straßen keine Kehren haben, sonder den direkten Weg den Berg hoch nehmen. Das sollten wir vor allem am 2. Tag erfahren.

    Am Abend wurde dann überlegt ob man das Stilfser Joch nun gleich am nächsten Tag oder erst am 3. Tag in Angriff nehmen sollte. Außerdem hatten wir noch nicht entschieden ob wir die Nordseite einfach wieder runterfahren würden oder doch den Umbrailpaß nach St. Maria fahren wollen. Letzterer wurde auf gefundenen einer Webseite eher schlecht beschrieben - von Schotter, Schrittgeschwindigkeit und enormer Steilheit war die Rede. Wir einigten uns auf eine Entscheidung am Frühstückstisch, welche dann, wegen des sehr guten Wetters positiv ausfiel. Also Wintersachen in den Rucksack, Sommersachen angezogen und los gings, die Reschenstraße runter mit bis zu 82km/h nach Prato. Dort beginnt dann der 26km lange Anstieg, erst relativ gemütlich, dann aber immer steiler werdend. In Kehre 33 musste ich kurz pausieren, da die 3 Rampen vorher doch recht steil waren. Beim Absteigen war ich ganz schön zittrig und Gedanken ans Aufgeben blitzten kurz in meinem Kopf auf. Mit einem Riegel und ein paar Stückchen Apfel ließen diese sich aber schnell vertreiben. So gestärkt stürmte ich weiter den Berg hinauf. Als es aus dem Wald heraus ging und man freien Blick auf die Passhöhe hatte, wirkte das auf mich ungeheuer Motivierend und nach 2 weiteren kurzen Foto-Pausen erreichte ich dann zufrieden das Ziel.
    Die Stärkung in einem der Ristorantes (rechts nach der Kurve) fiel lang und sonnig aus, lecker wars auch noch dazu. Also jedenfalls die Spaghetti Bolognese, die dunklen Bandnudeln schmeckten irgendwie nach Seife. Während wir am Tisch saßen kreuzten Skifahrer den Blick. Aha. Als dann dunkle Wolken von Norden her aufzogen und es kalt zu nieseln begann war die Entscheidung gefällt - Umbrailpaß runter fahren. Die Beschreibung im Netz kann man komplett vergessen, die asphaltierte Straße ist glatt wie ein Babypopo und die ca. 2km Naturpiste sind sehr glatt gefahren, mit lediglich ein paar Steinchen drauf. Aber Schrittgeschwindigkeit ist auch in den Kurven absolut nicht nötig. Die Strecke ist wunderschön, auf dem Weg von St. Maria nach Laudes rollt man ordentlich dahin, in Laudes entschieden wir uns dann den Radweg zurück bis an den Reschensee zu nutzen. Mit ständiger Steigung bis zu 20% ist das nach ca. 80km nochmal eine größere Herausforderung als das Joch selbst, aber die Ruhe entschädigt dafür sehr. Nach diesem Tag bestand unsere Ernährung nur aus Nudeln - Grill anwerfen war dann doch zuviel Arbeit. Hier unsere Stilfser Joch Runde.

    Mfg

    Conny
  • bearbeitet June 2011
    Am Morgen des dritten Tages wurden am Frühstückstisch die Pläne für die Tour konkretisiert. Nach einem Blick auf die große Karte im Treppenhaus der Behausung wurde geschätzt das die Runde über den Ofenpass, Zernez, durchs Inntal bis Österreich und zurück nach Italien über Nauders so ca. 80km sein müssten. Nach Überprüfung auf dem Navi kam das auch ungefähr raus. Also klar, machen wir. Nach reichlich Semmeln, Nudeln vom Vorabend und anderen Leckereien waren wir kurz vor Mittag abfahrbereit. Zuerst galt es dem steilen Radweg eine Lektion zu erteilen indem auf selbigem abwärts geschossen würde. Dummerweise war sehr viel Verkehr und es musste auch noch so einiges fotografiert werden, so das der Radweg doch eher unseren Bremsen zeigte wer hier das Sagen hat. Nachdem der Radweg aufhörte vor uns zu existieren, setzten wir unseren Weg in Richtung St. Maria auf der Straße fort. Bis St. Maria steigt es recht gemächlich an, im Ort wird es dann nach dem Abzweig zum Umbrailpass aber recht beachtlich steiler. Schöne Blumenwiesen und die Schweizer Bergwelt schmeicheln von da an des Radlers Auge. Kurz vorm Ziel begann es leicht zu nieseln, war aber nicht so schlimm. Die Kehren im oberen Bereich halten sich auch in Grenzen, die Straße ist komfortabel breit und in sehr gutem Zustand. Oben angekommen haben wir uns erstmal in einem Gang des Hotels untergestellt und die Räder dort geparkt, bevor wir dann die Schweizer Küche zu schweizer Preisen kennenlernen konnten. ~14€ für einen Teller Nudeln sind happig, waren aber nötig - es war ja schon gegen 15:30Uhr. Aufgewärmt und gekräftigt gings dann weiter in Richtung Zernez, einige Kilometer bergab bevor es dann nochmal kurz ansteigt. Danach aber gehts bis Zernez nur noch runter.
    Ab Zernez fährt man dann im Inntal, oft sehr hoch über dem türkisgrünen, wilden Inn aber immerhin mit recht hoher Durchschnittsgeschwindigkeit - hier gehts ja tendenziell bergab. Irgendwann merkten wir das wir uns wohl stark verschätzt hatten, immernoch im Inntal zeigten alle Tachos über 100km an, und kein Hinweis darauf wann endlich Martina kommt. Irgendwann waren wir dort, die Sonne verschwand gerade hinter den Bergen. Nach kurzer Rast folgten wir dem Anstieg zur Norbertshöhe, der Anstieg zum Schluß ist recht moderat, die Straße ist auch wieder in sehr gutem Zustand. Oben angekommen zog gerade eine Regenwolke das Tal hoch, die mussten wir noch abhängen, über Nauders erreichten wir den Reschenpass (warum ist der eigentlich unterhalb der tatsächlich höchsten Passhöhe?), Reschen und schließlich nach den knackigen letzten 150hm am Reschensee, wieder unser Häuschen. Schöne Runde, am Ende warens 127km, zwar nur ~2100hm aber gefühlt anstrengender als die Tour vom Vortag.

    Mfg

    Conny
  • bearbeitet June 2011
    Der letzte Tag sollte ganz im Zeichen der Entspannung stehen - und so war es auch. Gleich hinter unserer Haustür begann der Anstieg zur Rojenalm und weiter hoch nach Schöneben. Man fährt mit dem Blick auf die Berge, wie Klopairspitze und den Endkopf erst einige Zeit durch den Wald bis dieser sich nach einigen Kurven lichtet und sich idyllische Blumenwiesen vor dem Pedalisten ausbreiten. nach ca. 6km kommt der Abzweig zur Rojenalm, von da geht es noch ca. 300 steile Meter nach oben. Wir haben uns dort sogar mal ein Bier gegönnt und bei der Gelegenheit einen leibhaftigen Wolpertinger zu Gesicht bekommen. Nachdem wir fragten ob das Tier sehr gefährlich sei und wie man sich verhalten soll, wenn man ihm begegnet erzählte uns der Wirt, ein sehr netter, älterer Herr mit Vollbart, sozusagen ein Almbewohner aus dem Bilderbuch, dann Geschichten darüber, wie man mit ungeheurer Brutalität in Sachsen Wildschweine aus den gigantischen Maisfeldern jagt und erschießt. Am Ende gab es uns noch den Schlüssel zur Kapelle aus dem 12.Jh, die wir dann besichtigen durften. Nach diesem kulturellen Zwischenstopp ging es die kurze Abfahrt zum Abzweig wieder runter und von da aus noch ca. 150hm hoch nach Schöneben - der Bergstation des Skilifts. Da ich ahnte das man von da oben eigentlich sehr gut auf den ca. 700m weiter unten liegenden Reschensee sehen können müsste machte ich mich mit den RR Schuhen auf den Weg um nach weiteren 100hm die "Kante" zu erreichen. Schade das das Wetter der Stelle viele Wolken vor den Gipfeln hatte, so konnte ich den Gipfel der 3739m hohen Weißkugel nicht erspähen, aber See samt Kirchturm drängte sich in mein Auge. Schön. Die zwei anderen Mitreisenden warteten aber sodas ich mich sputete. Nach einer rasanten, aber viel zu kurzen Abfahrt war der letzte Tag dann auch schon vorbei. Bei lecker Pizza & Pasta & etwas Rotwein, klang der Abend in St. Valentin aus.

    Fazit: 5600hm und 270km in 4 Tagen, dazu die wunderschöne Landschaft, sehr nette, entspannte Menschen - das war sicher nicht das letzte Mal.

    Hier kann man sich noch ein paar Bilder ansehen: Bilder
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