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[neue Startzeit!] So, 05.06.16 um 2:15 Uhr Postplatz | 2:35 Uhr Körnerplatz 400km zur Elbquelle

Werte Freunde der Langstrecke,

in Erinnerung an den 26.07.2013 bei 31 Grad als ich mit Vincent und F-Alex (das waren noch Zeiten) wohl eine der legendärsten Touren meines Lebens fuhr möchte ich (zu ungewohntem Termin) einen 400er in Rübezahls Reich wiederholen. Ziel diesmal: die Elbquelle / Vrbatova Bouda auf 1400m Höhe! Rückzu, je nach Motivation und Energie noch eine reichliche Nahrungszufuhr auf dem Jeschken, bevor es dann die "Rennstrecke" nach Hrensko entlanggeht.

Das Wetter soll gut werden und es wird eine Generalprobe für die bevorstehende FichKona. Die Form ist nur so lala, weshalb ich nicht genau sagen kann, ob man 23 Uhr oder 1 Uhr wieder da ist.

Treff um 4 Uhr Körnerplatz, Licht (v.a. für Rückfahrt) und Lenkeraufsatz nicht vergessen, es wird flach ;) ! Jeder Kubikzentimeter wird mit Bananen, Trinken und Leckerlis gefüllt, damit bis Zittau max. eine kleine PP eingelegt werden muss.

Ich freue mich über Interessenten und Mitfahrer!

Christian

[gpsies]mtzvmitfkiesturl[/gpsies]
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Kommentare

  • bearbeitet June 2016
    Termin auf Sonntag, 4 Uhr geändert!
  • bearbeitet June 2016
    Top, die Wette gilt. Ich lade schonmal die Lampe auf.
  • Die Liste ;)

    1. Christ Ian
    2. Donnerbob
  • Nur mal ne Frage am Rande als Außenstehender, kann getrost ignoriert werden, aber was war die bisher längste Ausfahrt an einem Tag (mit/ohne Licht)?

    400 km sind ein neuer Rekord, nehme ich an?

    Mfg, Fettmull.
  • bearbeitet June 2016
    Ich wuerde euch eventuell bis Zittau begleiten, dann aber Richtung Jested abbiegen und ueber die Doerfer noerdlich der "Rennstrecke" wieder zurueck nach Dresden fahren. Mal schauen, was die Wettervorhersage am Samstag dazu sagt.

    Hier die neue Liste:

    1. Christ Ian
    2. Donnerbob
    3. dd-dani (bis Zittau)

    Ciao
    Daniel
  • bearbeitet June 2016
    @Fettmull:
    Die längste Fahrt, auf die Strecke bezogen, war bei mir am 05.03.16 das diesjährige Saisonopening mit 303km.
    Die längste Zeit hab(en) ich (wir) zum Keilberg mit 10h 48min am 06.05.16 gebraucht. Die Strecke war mit 298km aber nicht wirklich kürzer, dafür im Höhenprofil "etwas" anspruchsvoller.

    PS: jeweils mit Licht zum Ende.
    PPS: Bruttozeit: ziemlich genau 15h zum Keilberg und zurück
  • bearbeitet June 2016
    @Fettmull: vor 3 Jahren bin ich (siehe Andeutung oben) 427 km mit einer Brutto-Zeit von ca. 19-20 h gefahren. Licht brauch man da aber auch im Sommer...wenn du "an einem Tag" aber mit 24 h interpretierst, so sind da sicherlich bergige 500 km oder gar bis zu 550 km drin. Dann aber auch in großer Gruppe (siehe Elbspitze) oder eben langweilig flach ohne Berge bis zu 600 km (siehe FichKona).
  • [cite] Christ Ian:[/cite]Werte Freunde der Langstrecke
    sehr schön :-)
    [cite] Christ Ian:[/cite]Ziel diesmal: die Elbquelle / Vrbatova Bouda auf 1400m Höhe! Rückzu, je nach Motivation und Energie noch eine reichliche Nahrungszufuhr auf dem Jeschken, bevor es dann die "Rennstrecke" nach Hrensko entlanggeht.
    jippie jei jeah ... wie geil ist das denn ... endlich mal wieder eine traditionelle langstreckenrunde
    [cite] Christ Ian:[/cite]als ich mit Vincent und F-Alex (das waren noch Zeiten) wohl eine der legendärsten Touren meines Lebens fuhr möchte ich (zu ungewohntem Termin) einen 400er in Rübezahls Reich wiederholen
    oh ja, das haben so manche cielab'er hinter sich :-) ;-)
    [cite] Christ Ian:[/cite]Ich freue mich über Interessenten
    deshalb mein "geschwafel" ;-)
    "das waren noch zeiten" - dito ;-) ... DD-elbequelle, und/oder elbequelle-elbemündung, und überhaupt ...
    geil!
    und jaaa, ich bin immer - bzw eigtl immer - interessiert, und der liege-lenker ist ja eh standard auf meinen rädern
    [cite] Christ Ian:[/cite]Ich freue mich über ... Mitfahrer!
    und leider - ich könnte mir in den arrrrr*** beißen - da liegt (leider wieder) - das problem :-( *grh*
    ich bin am wochenende leider anderswo unterwegs, so dass ich nicht teilnehmen kann. ich hätte mich sonst gern hinzu in den windschatten gehangen, um rückzu die pace zu machen. mich von euch den berg hochziehn-oder schieben zu lassen (*wink wink gourmet am meluzina*)- um dann die letzten 50-100 km im wind zu stehn *wink zurück* und die letzten körner der ausdauer rauszukeulen ...

    ich wünsche euch an dieser stelle VIEL SPAß, gutes gelingen, akzeptables wetter, ausreichend luft unter der felge ... ich fahre in gedanken mit und drücke die daumen, dass alles rund läuft!
  • Verrückt, flach 600 km am Tag, entspricht etwa 20h reine Netto-Fahrzeit bei 30er Schnitt^^
    Bin froh, wenn ich flach einen 30er Schnitt halte auf 100 km, breche immer die letzten km ein :(

    Viel Spaß und Berg heil im Riesengebirge, weiß man ja nie, wie das Wetter um einen bestellt ist.
  • bearbeitet June 2016
    [cite] Fettmull:[/cite]Nur mal ne Frage am Rande als Außenstehender, kann getrost ignoriert werden, aber was war die bisher längste Ausfahrt an einem Tag (mit/ohne Licht)?

    400 km sind ein neuer Rekord, nehme ich an?

    Mfg, Fettmull.

    Ist zwar schon ein paar Tage her, aber 2010 gab´s als V-Tour der ES eine Riesengebirgsrunde - 440km, 4Uhr Start (ca. 1h später kam die Sonne) und Rückkehr war bei mir, glaube ich, ca. 22:30Uhr. In Gruppe also um die 18h Brutto. Fahrzeit war weniger, kann man bestimmt raussuchen, der Thread existiert ja noch.
    edit: V-Tour 2010

    Ansonsten bin ich im gleichen Jahr, auch als ES Vorbereitung solo nach Bremen gefahren - 520km, scheiße flach, ca. 20h Brutto, mit möglichst wenig Pausen, aber dennoch bestimmt über 1h Standzeit. Zum Ende hin konnte ich gerade noch 24km/h fahren.... :D

    So viel dazu, aus eigener Erfahrung.
    Wenn´s aber um Fortbewegung am Stück geht, gibt´s ja durchaus noch krassere Beispiel, siehe RATA mit 21-24h Fahrzeit auf enorm bergig und über 500km. Oder aber die Klappradweltmeisterschaft - allerdings auch im Team - fahren die über 700km in 24h, glaube ich. Oder 800? Müsste man noch mal nachschauen.
    Es kommt immer ein bisschen auf die Randbedingungen an. Aber 400km sind definitiv drin an einem Tag. Das nur als Schlusswort. :)

    p.s.: Ich wünsche euch viel Spaß auf der Runde! Das lohnt sich auf jeden Fall immer.
  • bearbeitet June 2016
    400km sind schon arg luschig für Anfang Juni.
    Ich werd Sonntag nen lockeren 600er abreißen, um 3 gehts los, 35er schnitt, damit man im hellen wieder da ist.
    eine kurze Pause zur Halbzeit 3 Gläser Povidla fressen und Eimer auftanken und weiter. Es wird nicht gebummelt und nicht gewartet.
    Um 3 an der Pikardie
  • bearbeitet June 2016
    [cite] RockyFranco:[/cite]400km sind schon arg luschig für Anfang Juni.
    Ich werd Sonntag nen lockeren 600er abreißen, um 3 gehts los, 35er schnitt, damit man im hellen wieder da ist.
    eine kurze Pause zur Halbzeit 3 Gläser Povidla fressen und Eimer auftanken und weiter. Es wird nicht gebummelt und nicht gewartet.
    Um 3 an der Pikardie
    Wenn ich deine Leistungsfähigkeit richtig einschätze, schaffst du 600km doch nur, weil du einen Reifenumfang von 20000mm einstellst. Und ja, das etwas mit dem Schnitt stimmt, erkennst dann daran, dass dich Fußgänger überholen.
  • Ach Rocky... immer wenn du so arg sarkastisch daher kommst frage ich mich immer, was aus dem geworden ist, der hier vor 6 Jahren eben jene von mir angesprochene V.Tour mit folgenden Worten kommentiert hat:
    [cite] RockyFranco:[/cite]liest sich extrem beeindruckend - hut ab!
    Ihr seid wirklich "KAPUTTE" im positiven sinne.
    [...]

    sportlicher gruß

    Damals war dein Ton ein bisschen angenehmer, muss ich sagen....
  • Die Wettervorhersage für morgen sieht brauchbar aus, womit ich definitiv am Start bin. Vielleicht gibt es auch tatsächlich die versprochenen 14 Stunden Sonne und nicht so einen Murks wie heute.

    Bis morgen früh
    Daniel
  • Wieso sollte es morgen anders sein als heute .-)
    Zumindest am späten Nachmittag rechnet ALADIN wieder mit der üblichen Gewitter-Lotterie.... Vielleicht eine willkommene Abwechslung bei Spitzen-T in den Niederungen von 28°C ...
    Drücke trotzdem die Daumen!
  • bearbeitet June 2016
    Frage: ich hätte Bock auf Start 0 Uhr - was meint ihr? Von 19-22:30 Uhr ruhen und dann schön in kühler und leerer Nacht starten. Sonnenaufgang am ersten "Pass" wäre doch was?!
  • Nach Rücksprache mit dem donnernden Bob: Abfahrt 2:15 Uhr Postplatz, Durchfahrt 2:35 Uhr Körnerplatz, Durchfahrt 2:45 Uhr Ullersdorfer Platz.

    Bis "gleich" :)
  • Puh, schon so früh los?! Naja wurscht, ist so oder so ne bekloppte Aktion, ob nun um 4 oder um 2 ist da auch egal.
    Ich stehe 2:35 aufm Körnerplatz!! Bis gleich.
  • Ich bin raus, da mir die neue Startzeit zu zeitig ist, um noch hinreichend viel Schoenheitsschlaf abzubekommen.
    Wuensche euch trotzdem eine tolle Tour!
  • Streiche Körnerplatz! Ich fahr gleich 0245 zum ullersdorfer platz, ggf holt ihr mich dann auch schon auf der Grundstraße ein. So gut Nacht u bis gleich
  • Ab gehter, der Peter!!! :)
  • Dann last mal hören, ich habe gestern abend an euch gedacht und hatte Neidgefühle aufgrund des epischen Wetters
  • bearbeitet October 2016
    NUR 3 KAMEN DURCH - IMMER FESTE DRUFF!

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    Dämmerung in der Lausitz. Kleine Pause für den Bob...der musste mal einen abdonnern...

    Im folgenden möchte ich die Erlebnisse der recht extravaganten Tagestour im Detail sezieren. Warum musste das sein? Warum zur Elbquelle? Und warum lag da eigentlich Stroh? In Erinnerung an ein wahrlich episches Radsporterlebnis im August 2013 mit Vincent und Alex (auch bekannt als F-Alex) wollte ich den Geist eines jenen Tages wieder auferleben lassen. Da mir Spindlerpass, Cerna Hora und Konsorten schon gut bekannt sind sollte das Ziel ein anderes sein. Im Februar diesen Jahres bin ich spontan 5 Tage in Riese Rübezahls Reich geschliddert und durfte erstmals den Anstieg zur Vrbatova Bouda auf 1.391 m. ü. NN erleben - mit den Langlaufski. Von der schönen Rundumsicht und dem gleichmäßigen Anstieg begeistert nahm ich mir schon vor 4 Monaten fest vor: hier musst du hin, hier soll DIE Bergankunft einer langen Tour stattfinden. Schnell auf Deggas Bergkarte gelunzt entdeckte ich im Schatten vom Spindlerpass und etlichen anderen Hochprozentern die Wertung als sehr schöne Auffahrt - ich war fest überzeugt, die Route am gleichen Abend bei GPSies erstmals zusammengestellt. Nicht zu bergig in Hinsicht auf die Anstiegsprozente sollte es sein, mehr wellig und gut rollend.

    Es begab sich nun, dass aus Zeit- und Konditionsgründen eine Elbspitze, sofern man diesen Gedanken überhaupt als "real" und "normal" betiteln könnte, in weiter Ferne war...neben 9 Tagen intensiver Alpenbefahrung im Sommer sollte irgendein Officium für 2016 in den Kalender: einen Höhepunkt, egal ob bei Regen oder Sonnenschein. So schaute ich mal bei der FichKona vorbei und befand diese als realistisch, auch wenn man noch nicht schon die Heimat Light und Co gerockt hat. Irgendwie in einer großen Gruppe 600 km flach rollen...muss ja. Die 400er Tour ins Riesengebirge stellte für mich also eine Generalprobe dar – 2 Wochen bevor es drauf ankommt. Zu dritt hat man doch reichlich mehr zu tun als in einer Gruppe! Vom großen Problem der Versorgung einmal abgesehen.

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    Kleine Pause an der Deutsch-Polnischen Grenze - die Sonne wärmt, die Wiesen sind noch nass
  • bearbeitet June 2016
    DER TAG

    Die Wetteraussichten besserten sich, sodass ein Start für Samstag, Sonntag oder Montag realistisch schien. Um nicht ganz auszuschließen, dass es Anwärter gibt, entschloss ich mich für Sonntag, denn Montag ist Schontag ;) Der donnernde Bob stand fix auf der Liste, des nachts nach erneuter Verlegung des Startes von 4 Uhr auf 2:15 Uhr kam auch noch MadMax dazu - ein Trio wie damals. So sollte es sein! Der Tag begann bei mir eigentlich am Vortag, da ich nachts nicht wirklich zum schlafen, mehr zum ruhen kam. Wäsche waschen, Geschirrspüler ausräumen, Küche aufräumen und das Verfassen einiger Pressemeldungen für den Montag füllten meinen Spätabend. Nebenbei brutzelten Schinken und Speck in der Pfanne, die Nudeln samt Aufguss durch Tomatensauce wurden für 1 Uhr vorbereitet. Der Müsli-Kram und Brot konnte mich nicht wirklich überzeugen geschweige denn füllen...das bringt alles nix. Nachdem das Rad reisefertig war gings also 2:03 Uhr los zum Startpunkt - in kurz/kurz, paar Knielingen und reichlich Verpflegung im Trikot. Mein Mitbewohner begleitete mich zum Start...er bog aber am Postplatz dann ab: in die Neustadt ;) Hätte man auch machen können. Am 1. Treffpunkt angekommen schraubte und schwitzte ein atmender Donnerbob alias Philipp, war aber topmotiviert. Mit ruhigen 35 rollten wir zum Körnerplatz, immer ein blinkendes Rücklicht in gleichem Tempo ca. 400 m vor uns sichtbar. Das konnte nur Marius, also der MadMax sein. Da am Körnerplatz niemand stand rollten wir durch und holten MadMax auf der Grundstraße ein. Eine kurze Begrüßung und die Feststellung, dass wir doch alle ein bisschen bekloppt sind, einte uns zu einem harmonischen Trio...

    Anfangs ruhig rollten wir über Weißig in Richtung Rossendorf. 3 Lupines, darunter Philipps allmighty WILMA ließen den Nebel entflammbar werden und feuchte Kühle verdampfen. Nach einer kurzen PP vor Rossendorf wurde also aufgesattelt. Meine Entscheidung lieber in der Nacht zu starten wurde von allen widererwartend positiv aufgenommen...solch Nachtfahrt hat schon was. Und die km purzelten nur so dahin. Meine Hoffnung, dass man nachts ja sowieso langsamer fährt aufgrund der visuellen Einschränkung hatte sich nicht bewahrheitet. So war das Tempo angenehm hoch und der warme Schweiß kompensierte die ein oder andere kalte Senke.

    Kurz vor 5 Uhr: die Sonne geht auf...ein gutes Gefühl zu "Tagesbeginn" schon 70 km auf der Uhr zu haben. Bisher hatten wir nur eine Handvoll Autos angetroffen, entsprechend war die "King of the Road"-Fahrweise (zu dritt nebeneinander) zeitweilen anzutreffen. Ansonsten rollte es bestens die Dörfer runter in Richtung Zittau. Dort angekommen fuhren wir bis an die Grenze zu Polen und hielten einige Minuten inne: Fischbrötchen, Gummibärchen und Schokolade machten die Runde, es wurde langsam warm. Nach der folgenden südlichen Umrundung des Tagebaus fuhren wir fix nach Frydland und erhofften uns in den weiteren km eine Möglichkeit an einem Sonntag gut zu frühstücken.

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    In Raspenau, also einige km vor der nahenden "Smedava"-Auffahrt gastierten wir in einem Tante-Emma-Laden, welcher allerdings von Onkel Emma geleitet wurde. Knacker, Brötchen, Toffifee und frisches Wasser füllten unsere leeren Speicher um bis zum Umkehrpunkt an der Elbquelle grundlegend gerüstet zu sein. Plötzlich grüßte ein Rennradler auf deutsch...ich war ganz perplex: Tilo ist uns aus Dresden gefolgt, hat wohl aber den Start um einige Minuten verpasst. Krasse Aktion! Wie auch vor Ort sei angemerkt: wer schreibt der bleibt ;) Die 5 min hätten wir auch warten können. Es ging nun also zu viert weiter in Richtung Smedava, einem flachen Anstieg auf den Sattel im Stürmer-Format...umgeben von einzigartiger Schönheit, traumhaftem und saftig-grünen Wald, schönen Serpentinenkurven und teils möglichen Blicken über den zurückgelegenen Talkessel. Mit Beginn der erstem Hm drosselten wir erst das Tempo, damit wir Tilo bis an die Grenze zum Gebirge mitnehmen konnten. Er ließ aber reißen, sodass wir locker-flockig und rumalbernd der Baude näher kamen. Kurz vor Ankunft noch 2 MTBler vernascht...natürlich auf großem Kettenblatt und mächtig schnaufend ;) Wie einfach man sich glücklich machen kann... JA, ER LEBT NOCH, da kam Tilo auch oben an, auch wenn wir ihn auf anschließender km-langer Abfahrt wieder verloren. Danach teilten wir uns wieder mit der Absprache uns vielleicht an der Zielbaude nicht zu verpassen. Wir schossen im folgenden etliche Tal-km runter – das war Aspahlt der Formel-1-Kategorie - und wurden dann, schon wieder recht ausgepumpt, vor diese 250 Hm-Welle gesetzt die uns ins Anstiegstal bringen sollte...und an der Philipp und Ich erstmals kollabierten. Gel und Knacker wurden inhaliert, dann ging es soweit wieder vorwärts. Anschließend passierten wir nun das Tal, welches uns direkt zum Wende- und Höhepunkt der Tour bringen sollte.
  • bearbeitet June 2016
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    Zu viert gings die Smedava hoch, King-of-the-road war angesagt

    DER BERG

    Km 180...die Vorfreude wächst auch bei mir, sosehr ich auch grad schon kaputt war, das Mittagstief. 2 nette Prager Radkollegen rollten wir auf, mit denen ich einige Minuten sprach und somit die flachen km rasch verliefen. Philipp hatte sich schon etwas nach vorne abgesetzt, Marius hatte wohl einen richtigen Hänger und kam selbst an die frischen Radler, die 20 km Anfahrt hatten, vorerst nicht ran. Ich knallte mir ein Gel rein, trank einen großen Schluck und verabschiedete mich dann erstmal nach vorn. Da ich diesen Anstieg vom Winter her (aus dem Auto) kannte, ging es auch mental bergauf und die Vorfreude war mir ins Gesicht geschrieben. Insgeheim war mein Ziel dort oben als erster anzuschlagen, was in den vergangen 80 km eher nach "letzter" oder "garnicht" aussah. Beine - platt! Körper - geschunden! Kopf - 110 % aktiviert! Ich zwang mich sinnvoll meine Energie einzuteilen und keine Pseudo-Attacke zu starten, wo man nach 1 min wieder aufgerollt wird. Marius war schon vor Minecky, dem letzten Ort mitten am Berg, nicht mehr zu sehen, die beiden Tschechen waren ebenfalls außer Sicht. So holte ich in kurzem Zwischensprint Philipp ein. Der Asphalt wird im Dorf deutlich schlechter, ist aber immer noch okay..wir waren vom Grand-Prix-Teer der Täler einfach zu sehr verwöhnt. Die beiden Prager kamen wieder ran, dazu konnte eine Gruppe von 5 Touristen-Radlern satte 10-15 m mit uns mitgehen...Sie haben wohl über sich selber gelacht ;)

    Nun ging es in die 4 langen Serpentinen auf welche ein etwa 2-km langen Schlussstück zur finalen Haarnadel mit grandiosen Ausblicken folgt. Philipp setzt sich wieder nach vorn ab, die Prager nähern sich meinem rumgeeier von hinten. Einer setzte zum überholen an, ich konterte und zog die nächsten 200 m durch und holte auch Philipp ein. Ein letztes Gel im Dorf zeigt nun Wirkung, der Fokus lag auf der Zielankunft. Nach weiteren gemeinsamen Kurven setze ich mich nach vorn ab. Philipp bleibt dran, ich schalte genau einen Gang dicker rein als er und ziehe bis oben konstant durch. Alle anderen MTBler und Radtouristen wurden schnell klein im Rückspiegel, auch drehte ich mich zahlreiche Male um...damit der donnernde Bob nicht doch noch vorbeidonnerte ;) Kurz gesagt: oben angeschlagen, total breit aber glücklich und zufrieden!

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    Panorama-Sicht von der Baude aus, im Hintergrund bereits dunkle Wolken und diesige Aussichten...

    Nach und nach kamen Philipp, dann die beiden Prager und zu guter letzt auch Marius oben an, alle wohlbehalten und zufrieden! Nun gabs Krautsuppe, Knödel mit Gulasch, Kofola-Cola und für mich sogar 25 min "Powernap", welcher mir sehr gut tat. Die Zeit hatten wir etwas aus den Augen verloren. 12 Uhr oben war okay, aber wir starteten erst gegen 13:40 wieder zur Abfahrt. Den beiden Pragern hab ich gleich noch ne Mail mit Bildern derer Bergankunft gesendet, abends vernahm ich dann auch eine Antwort mit herzlicher Einladung nach Prag und Hilfe, wenn man mal dort ist - sehr schön! Werd ich dran denken!

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    Der Bob donnerte als 2. den Berg herauf...Marius haben wir leider nicht ins Bild bekommen, die Bestellung beim Wirt ist schuld...
  • bearbeitet June 2016
    DAS TAL

    Während wir von oben noch sonnige Ausblicke erhaschten nahm aber die Gewissheit zu, dass es nach der Abfahrt ordentlich nass wird. Dunkle Wolken, trübe Sicht und frischer Wind kündigten sich an, der Wetterbericht war ebenfalls gewittrig. Wir sausten also runter zur großen Bundesstraße, dort war es dann auch schon alles durch und nass! Auch die folgende Route über Nebenstraßen Richtung Semely und Zelezny Brod waren von Wasser durchtränkt....dabei war mein weißes Ross frisch aus der Handwäsche gekommen! Über sowas ärgere ich mich fast mehr als kaputte Beine. Die Rückfahrt war geprägt von sehr unrhythmischen fahren. Mal hatten Marius und Philipp eine Energieüberdosis und ich kratzte ab, mal andersherum. Durch die ständige Nässe, teils auch von oben, ging die Motivation erstmal baden. Die vielen Höhenmeter und die lange Fahrtzeit machten sich nun auch im Magen bemerkbar: man wusste nicht, was man überhaupt noch zu sich nehmen sollte. Das eklige Zuckerzeug konnte man schon lange nicht mehr sehen. Immerhin, und das war wohl Trost genug, erhaschten wir einige schöne Ausblicke über Nebeldurchzogene Täler. Es wechselte aber dennoch ständig von trockener Straße, als wär nix gewesen, zu pitschnasser Straße..und die angetrockneten und mittlerweile warmen Füße...waren wieder nass! Sofern keine Hm im Wege standen machten wir dennoch schnelle Km und harmonierten wunderbar im Wechsel. Als sich der schöne Anstieg nach Frydsteijn (kleine Burgruine) ankündigte war ich energetisch vor dem Kollaps. Innerhalb weniger Minuten war es einfach zu Ende. Die ersten 15 Hm hinter mich gebracht rief ich zum Nothalt..wobei der Imbiss doch nur 2 km weiter oben liegt! Schokoriegel, Gel, Gummitierchen, alles musste rein! Dann gings auch wieder. Die Pause war für Philipp und Marius aber nicht zu Nachteil, passierte uns doch eine junge Dame mit dezent sehr kurzem Kleid und unendlich langen Beinen und.... naja, ich fraß und die beiden glotzten :D

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    Blick zum Jeschken...auf Bildern macht er sich immer unsichtbar, ist in Wirklichkeit aber sehr präsent

    Am Biergarten oben gabs dann Hotdog und Kofola, danach wurden die Beine nur sehr langsam wieder warm, zum Glück gings bergab. Die Entscheidung wurde gefällt den Jeschken - ausnahmsweise - auszulassen. Dennoch kamen wir um zahlreiche Wellen und Hm nicht herum um eine möglichst direkte und deutlich kürzere Route zu fahren. So kamen wir dennoch durch Krizany, wo zum Frühjahr des öfteren etliche Energie verballert wird um beim Anfahren auf den Jeschken vorn mit dabei zu sein. Die Straßen dort waren so lala, immerhin schien nun gar die Sonne und wir konnten schnell vorankommen. Die Schnellstraße Nr. 13 erreicht liefs fortan gut, auch wenn die Hm sich teils zogen und das Tempo sehr gedrosselt werden musste. Wir kehrten schließlich als letzten Stop vor Dresden in Cvikov (böhmisch Zwickau) in einen Penny ein, schlugen uns mit Würstchen, Gebäck, Keksen und Cola den Magen voll und konnten dann wahrlich ohne Rast bis nachhause durchziehen. So sind die letzten 95 km also doch noch mit gefülltem Magen realisierbar gewesen. Das Tempo im Anschluss auch spürbar höher. Es purzelten die km, die rasante Abfahrt nach Ceska Kamenice beflügelte...jetzt nur noch die lange Welle nach Janov und dann: Kette rechts! So war es dann auch! Entlang entlegener Nebel-Felder im Abendrot (leider kein Foto...) mussten wir nur noch die zerschundene Abfahrt von Janov nach Hrensko überleben, eine Fahrt auf Messers Schneide. Nasser und somit dunkler Asphalt gepaart mit Abend und dichtem Wald...das krachte nicht nur 1 mal, die Felgen und Reifen hielten aber durch. In Hrensko angekommen gabs durch mich ein kurzes \"Juchu!\" und die Kette wurde stehts recht eingehangen: es Begann ein Gebolze vor dem Herrn - Schlussverkauf: alles muss raus! Auch ich konnte endlich wieder reinlangen und setzte mich vorn für hohes Tempo ein, die 4 vorne stehts im Blick. Bis Bad Schandau vergingen nur wenige Minuten, auch die Überfahrt nach Königstein über die B ging locker dahin. Mein Endgegner, der Burgberg hoch in Richtung Festung zur Abbiegung nach Pirna wurde jetzt ebenfalls im Bergfahrer-Style der Elbquelle angegangen. Ein mittelschwerer Gang, bis oben durchgedrückt und hinten raus noch einen Gang drauf! Ich hasse solche halbflachen Berge! Nach 2 min kamen dann auch die anderen beiden fröhlich quatschend angefahren und wir drückten weiter über Struppen gen Pirna. Da mein Tages-Schlussverkauf noch immer geöffnet hatte ergriff ich auch nach der letzten Welle Struppens die Initiative und erhöhe von 30 auf 54 km/h. Das wollten die anderen aber wohl nicht und ich hackte, ganz in Gedanken an DIE TOUR vor 3 Jahren nach Pirna rein - herrlich und zugleich befreiend!!! Es ist vollbracht!
  • bearbeitet June 2016
    DIE HEIMAT RUFT

    Die Kilometer bis Dresden wurden auch gleich auf der B abgespult, "immer feste druff" war die Devise! An der Kreuzung nahe des Wasaplatz trennten sich dann unsere Wege in 2 Richtungen. Es wurde kurz ausgewertet, sich bedankt, sich gefreut - alles war gut, trotz Regen, ständigem Gegenwind, zu viel süßem Ekelkram und den doch 5.000 Hm! Als ich nachhause kam gabs erstmal eine Dusche, das Rad - gestern passte auch "Mistkarren" - wurde einfach in die Wanne gestellt (wo es grad auch noch unbeachtet steht) und die Klamotte samt Schuhen direkt auf den Balkon verfrachtet - Todesgefahr durch Erstinken!

    Alles in allem: so muss eine Tour dieser Ausmaße sein! Freud und Leid liegen ganz nah beieinander, es gab kalt und warm, hell und dunkel, schnell und langsam, Regen und Sonne...doch letztlich war immer Verlass aufeinander. Wir waren ein Team und habens durchgezogen, das ist genial!!! Ich danke also herzlichst Philipp alias Donnerbob und Marius alias MadMax für euer Zutun, Beisein - es war ein Erlebnis! Auf die Frage, ob diese Tour sinnvoll war wüsste ich noch nicht was ich antworten sollte, denn ein 200er mit 3.000 Hm wäre auch fordern gewesen. An der Tour vom August 2013 gemessen kam mir aber dann die Einsicht: kein Wunder, dass es umso härter war...ist man doch noch zweieinhalb Monate der Form des Spätsommers entfernt, zu welcher man meistens einen Radurlaub in den Alpen und/oder eine Elbspitze oder etliche 300er abgespult hat...und man guten Gewissens mal 400 runterreißt. All das "fehlte" uns, dennoch hat der Kopf nicht aufgegeben und die Beine uns nach Hause getragen. Im Riesengebirge über die Welt zu schauen und dran zu denken, dass man jetzt noch 210 km durch zahlreiche Täler und Hügel durch Regen und Wind fahren muss...da muss man echt wollen!

    Hochachtungsvoll und in Dankbarkeit an DONNERBOB und MADMAX,
    Christian

    Dresden - Zittau - Elbquelle - Hrensko - Dresden | 400 km | 5.300 Hm

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    Das Problem des Ersten: für ein standesgemäßes Bild muss alles nachgestellt werden...mit den Klamotten für die Abfahrt ;)
  • na ni schlecht....feinfein.....süpasüpa

    1.@Christian: schöner Bericht, schöne Fotos, schöne Ideen

    2.@Donnerbob: du mich langsam unheimelichst, der gedonnerten Kilometers in 2 Tagen....

    3.@Madmax: Und die Frisur sitzt/ saß? ;)....und due Extralob!
  • @Antje: Am Samstag war warmfahren angesagt. Low-intensity sozusagen. Ich saß ja die ganze Woche nicht so wirklich im Sattel (mal abgesehen vom zur-Arbeit-bummeln). Dafür bin ich heute ziemlich zerstört, falls dich das irgendwie tröstet ;)
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