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Kommentare

  • bearbeitet July 2015
    Freu mich - wie immer - auf die Lektüre. Geht scharf Jungs!

    P.S.: Passt auf, dass euch im Zielgebiet nicht so ein Monstermodell auf den Kopp knallt.
    http://webswk19.bon.at/b287601193/Discusg.jpg (Gasthof Waldrast, 2km vorm ES-Ziel)
    War selbst schon mal da Fliegen ;)
  • bearbeitet July 2015
    Ich schwitze ja jetzt schon an den Handflächen 5l pro h vor Aufregung, und wenn man dann auch noch so etwas liest :

    Sofort setzt ein heftige Steigung ein, die – wie fast die gesamte Auffahrt – ziemlich direkt der Sonne ausgesetzt ist. Mit gut zweistelligen Prozentwerten geht es an einigen Häusern vorbei bergan, erste Kehren begrüßen den Bergfahrer. Bald treten Wald und Wiesen an die Stelle der Häuser und lassen die Hoffnung auf Schatten leben. Wer allerdings so wie ich bei 32°C im Juli zu Mittag startet, dem ist nicht zu helfen. Frühestens ab 1000 Metern Höhe ist Linderung der hohen Lufttemperaturen zu erwarten. Immerhin erfreuen uns die tollen Tiefblicke auf die Drau-Stauseen und die Karawanken.
    (Quelle: http://www.quaeldich.de/paesse/soboth/)

    Dann weiß man doch recht genau, wie das Übermorgen wird - Laut Marschtabelle gehen wir 10:30 in den Soboth rein, kommen gegen 12 oben an. Na Prost Mahlzeit. (Nicht zu vergessen, das danach...)


    Auch hier stelle ich das mal noch rein -

    Vielleicht braucht das ja noch jemand für Morgen - die Strecke in 4 Teile mit allen BW und Pausen als Wegpunkte:

    http://www.gpsies.com/viewTracks.do?fileId=gvrvpvsbnhbqqgcm&fileId=uvrapnaeccynejkv&fileId=kgqruhabhumgjlga&fileId=drcmuxjmnkbjrzcf
  • Danke Hexe, wollte mir auch grad die Mühe machen, da der 705er Edge mit Ü700Km nicht klarkommt. :-)

    Als Gegenleistung kann ich morgen nur Sonnencreme LSF50 anbieten! :-)

    Sport frei
  • 775 km, 12700 Hm, 28.1 km/h, 134 bpm ... Fakten, liest sich gut.

    Wir werden in den kommenden Tagen sicherlich noch einige Berichte auf unserer Seite online stellen,
    http://elbspitze.de/news.php
    hier gibts meinen:
    #########################################################
    Nunmehr zum siebenten mal wurde die Elbspitze erfolgreich ausgetragen. Erfolgreich heißt für mich viele fröhliche und strapazierte Gesichter, unzählige Geschichten und spannender Radsport, und schlussendlich auch die einfache Finisherquote. Für mich als organisator heißt erfolgreich vor allem, dass wir den Zeitplan wieder ordentlich ausgefahren haben, dass man sich 100%ig auf unsere Pausencrew Anett, Norbert, Lukas und Alex verlassen kann und immer Melone mit auf dem Tisch stand (das hat zumindest mein persönliches Hitzeleid enorm verringert), und dass die Begleiter am Feld durchgehalten und uns tatkräftig unterstützt haben, d.h. verarzten, navigieren, fotografieren, reparieren und motivieren! Für mich persönlich ist der Gewinn von HC der grönende Abschluss der ersten Jahreshälfte.

    Wer glaubt, dass man nach sieben erfolgreichen Elbspitzteilnahmen alles reine Routine ist, der täuscht sich. Spätestens als sich am Mittwoch zuvor abzeichnete, dass sich eine große Hitzeschlacht abspiele würde, bekam ich Unruh. Hitze ist ein ambivalentes Thema: Wenn man durch mehrere lange Touren bei Hitze angepasst ist, dann gibt es kaum Probleme, und es überwiegt der positive Effekt des geringeren Luftwiderstands. Wenn man nicht angepasst ist, wird es ganz übel. Was habe ich gelitten drei und anderthalb Wochen vor der ES15 auf der Generalprobe bzw. meiner Abschlusstrainingsrunde im Schwarzwald mit Oppenauer Stiege und Hornisgrinde. Krämpfe, Dauerhungerast, das volle Programm, wirklich gar kein Anzeichen was mir in irgendeiner weise Hoffnung für unsere große Tour machen sollte.

    Dann sind ja auch noch 19 andere Fahrer mit wahrscheinlich ähnlichen Problemen und ein straffer Zeitplan, der diesjahr mit leicht höheren Wattwerten kalkuliert worden war, damit wir überhaupt irgendwie die große Schlussrunde schaffen. Wir saßen schon bei der zweiten Pause als der Horror dann so richtig los ging: Thomas Rex, eines der zuverlässigsten Arbeitstiere, hatte es als erstes entschärft, das war schon sehr ungewöhnlich. Auch ungewöhnlich, dass Gunnar schon gefühlte 10 min nach der Pause ausstieg. Dann ging es Schlag auf Schlag: "kürzer" hießen die Anweisung aus der Schweinekarre (das Begleitfahrzeug hinter dem Feld mit Doreen und Sven), obwohl kaum noch 220W auf dem Tacho standen. Rainer hatte Probleme, die sich mit eintreten angenehmere Bedingung sicherlich geben würden, so meine Gedanken. Kaum war das Ende dieser Welle erreicht, meldete Radio Tour (ich war als Orga mit Funk im Feld): "Walter ist ausgestiegen, Krämpfe" - Warum Walter bist du so geknallt, deine vielen Roten Punkte haben deinen Kamikazeeinsatz in den ersten zwei Abschnitten unmissverständlich dokumentiert! ES ging weiter in Radio Tour, "kürzer, 500 Meter Loch", Martin war schwer beschäftigt die reißenden Fahrer wieder ran zu fahren, wofür er hätte viel mehr rote Punkte bekommen müssen, aber das haben wir leider erst im Nachhinein mitbekommmen. Wie auch immer, bei Radio Tour hieß es weiter "ihr müsst langsamer fahren", dabei rollten wir schon nur noch. "die Hexe hat Probleme". "Borax hängt hinterher". So ging es am laufenden Band bestimmt eine Stunde lang, in der wir also fast eine Hand voll Fahrer verloren haben bzw. deren Verlust einleiteten. Der Höhepunkt war sicherlich, als die Hexe vorgerollt kam um zu verkünden "Ich habe eine Hitzschlag" und sich wieder zurückfallen lies, bleich wie Gevatter Tod höchstpersönlich. Sein Kampf gegen die Aufgabe dauerte noch an. Viel länger noch Borax' Kampf, eigentlich von der zweiten Pause bis zur vierten Pause, immer Probleme, aber immer hart geblieben im Kopf, trotzdem weitestgehend flüssiges Fahren im Feld, ganz stark Christian. Du wärst noch soviel stärker wenn du weniger Jahreskilometerfahren und mehr essen würdest. Auch Jens stieg bald aus, sicherlich vernünftig angesichts des unglücklichen Sturzes bergauf bei dem Heinz-Jürgen mit zu Boden ging, und der uns alle erinnerte, trotz geballter Wärme unterm Helm vollste Konzentration zu wahren, zumindest dann in den Abfahrten.
  • Apropos Abfahrt: Ja, im Prinzip war die Abfahrt vom Breitenstein dann die Kehrtwende. Es schmerzt mich natürlich selber, weil mir die Elbspitzen, bei denen auch U15000-km-im-Jahr-Fahrer finishen können, bei denen auch für Gunnar am Horn genügend Zeit ist sich einen kleinen Traum zu erfüllen, lieber sind. Aber Fakt ist: Mit der Abendpause steht die Finishergruppe, das ist meistens so, und man spührt das bereits in der Abfahrt nach Linz, die Euphorie, wie die Kurven genommen werden. Plötzlich wird einem klar, dass so eben der zweite von drei Akten begonnen hat, nämlich das Durchfahren der Nacht. Wichtige Ziele hierbei sind keine Stürze (wofür man als Streckenplanter für ausreichend Bergwertungen sorgen muss), wenig Aussteiger und den Zeitplan halten. Man spürt - oder redet sich eben ein - wie die Gruppe diese Maximen inhaliert und konsequent umsetzt. Der Abschnitt in die Nacht hinein ist für mich stets einer der schönsten, Einzug von Harmonie. Aber es ist nicht nur ein bloßes Gefühl, auch der ROX kann eben an Talauffahrten auf 230 W eingefahren werden, ohne dass die Gruppe zerfliegt, und das macht Spaß, ohne Ende. Ich weiß nicht, ob ihr mal in einem der Nachtabschnitte unserer Lokomotive Björn hinterher gefahren seid; da sieht man, was so eine harmonierende Gruppe bewirken kann. Vorn fährt sich einer ins Delirium, stundenlang im Wind, "Cornering like a Pro" durch jeden Kreisverkehr und jede Kreuzung totaler Rhythmus und Gottmodus, da macht schon allein das zusehen Spaß. Ich freue mich wirklich für Björn für diese große Leistung die ihn hochverdient den Roten Lappen gebracht hat.
    Damit ist nicht mehr viel zu sagen, die Gruppe lief so bis zur letzen Pause in Lavamünd. Ich war hocherstaunt mit neun die Mehrzahl der Fahrer die Schlussrunde in Angriff nahmen, und am Abend dann wirklich entzückt, als ich erfuhr, dass auch alle neun Fahrer die Runde erfolgreich absolviert hatten. 4600 Hm auf 112 km fährt man nicht mal ebenso, erst recht nicht zum Schluss der Elbspitze und ganz bestimmt nicht bei 34° im Schatten in Wolfsberg. Dieses Meisterwerk nimmt euch keiner mehr, ewiglich.

    Ich startet in die ES15 endlich mal wieder richtig gut in Form, das erste mal seit 2011. Keine Infekte oder Urlaube oder gar Ausreden diesjahr, nur Training und Eisentabletten. Kein Eiter mehr in den Mandeln seit 3 Monaten, nach 10 Jahren Dauereiter! Meine Saison begann mit einer lang geplanten Schulter-OP (Bankart-Repair) und dem darauffolgende 6 Wochenblock intensiver Bergwanderungen an der ANS. Dank Thomas konnte ich seit Mitte Februar auf die Rolle (sowas finde ich eigentlich übelste Zeitverschwendung wenn man draußen Skifahren, Skiken oder Laufen kann) und pünktlich sieben Wochen nach OP dann raus auf die Straße. In dem Sinne war die Heimat LIGHT das erste gute Zeichen, denn die Schulter hielt und die Form war eine solide Grundlage. Im Mai war ich fast mehr mit Skiken um die Schulter "auszutherapieren". 3 Wochen vermindert Radtraining merkt man ziemlich schnell am Berg, wie der Druck flöten geht, dafür wird der Kopf frisch. 2014 hatte ich nur 1100 km die letzten 4 Trainingswochen, diesjahr waren es dank Diensturlaub und Radurlaub 2800 km, keine Frage, das macht einen Riesenunterschied. Gewicht geht da natürlich auch problemlos runter ... kurz, die Bergform war sehr gut, nur eben die Langstreckenform oder Hitzebeständigkeit nicht wie anfangs geschildert.
    Rot war keine Option für mich diesjahr: Saisonhöhepunkt ist der Krusneton, Rot bedeutet "Ende der Form", "Verschleiß" und "Krankheit", wenigstens zeri dieser Dinge. Bergkönig oder Sonderwertung, das war das Ziel! Leider war das Ziel nur realistisch durch die Abwesenheit von Thomas, wie gerne hätte ich mich mit dir zur Sau gemacht, und auch dabei verloren! So aber befinden wir uns also mitten in Bergwertung 1 an der Baukahre mit drei gleichwertigen Gegnern, der Hilde, the Transformer (der also im Laufe der Tour wieder mehr "the animal" raushingen lies) und Piegsman. Ich denke die erste Wertung ist für HC sehr wichtig auch wenn es nur wenig Punkt gibt, aber man kann zeigen wer der Boss ist. "Hast du Punch" hatte mich Robert noch am Dienstag gefragt. Punch habe ich eigentlich selten, aber die fast 500 W am Rundteil an diesem Tag waren doch gar nicht so schlecht. Also ao an der Baukahr. ao steht nicht etwa Alpha und Omega, sondern für "all out", aber da sag ich dem erfahrenen Radsportler ja nichts neues ;-)
  • Überraschenderweise ist es Martin, der mir die Wertung nicht so einfach überlässt und ich wirklich fast alles geben muss. Im Krivoklatsko gings schon einfacher. War das genial, großes Blatt durch die Haarnadel, der tschechische Rennradler gleich zu Beginn wurde vom gesamten ES-Feld weggeschlachtet, gut gemacht! Für mich war Breitenstein sehr wichtig. Oberhalb von Tachostand 180 km hatte ich diesjahr noch nichts auf die Reihe bekommen, jetzt hing Stefan am Hinterrad, also noch nicht ganz. Ich war an der Spitze des Feldes in die Wertung eingefahren, da war nur Sam da. 1 km später also der Mann in Pink, 5 Meter hinter mir. 340 W wahren also nicht genug, bei 380 W war Schluss und ich hoffte, dass das reicht bis hoch. Und tatsächlich wurde das Loch größer.
    Dann kam Freithofberg, Martin wollte Stress und bekam ihn. In der Hälfte schloss völlig überraschend ein bärtiger Mann auf, aber wie es so ist an der anaeroben Schwelle und darüber - man kann auch eindeutige Alleinstellungsmerkmal natürlich nicht mehr zuordnen. Das hieß für mich, den Schluss einzuleiten, mehr druck, 2 Meter waren gewonnen, genug um die Nuss zu knacken, also nochmal 40 W mehr, und saures, Yeah.
    Grün war nicht toll und sorgte für Zweifel bei mir: Stefan war vrch und motiviert und ritt eine unglaubliche Attacke in der Kaiserau, ich konnte nur unter Qualen der Hilde folgen, ihr aber nicht helfen das Loch zu stoppen. Stefan wartet und gemeinsam ging es in die technische Abfahrt. Dann lies man mich sozusagen gepflegt ausbluten, es gab merklichen Gegenwind nach Hohentauern und einen Blödmann der vorne fuhr ;-) Leistung war ohnehin nichtmehr von mir zu erwarten, ich freute mich über 10 weitere Bergpunkte. Der Sprint der beiden aus nächster war Wahnsinn, über die ganze (Gegen)Fahrbahn, wie Tour de France unglaubliche Power und toller Einsatz von allen Parteien für diese Wertung, wirklich ein absolutes Highlight der ganzen Tour. Meine mittlerweile 5 Mitstreiter hatten die fragwürdige Idee, beim warten auf den Rest der Truppe sich mit Beinen auf einem Mäuerchen abgelegt, zwar zugedeckt aber ich zumindest für meinen Teil frierend, auf den Nachtasphalt zu auszustrecken und die Sonne aufgehen zu lassen.
    Die folgende Abfahrt war die Hölle, ich fuhr vorn um irgendwie Betriebstemperatur zu erreichen. Es war mir aber nur zu kalt oder zu warm, ein extremer Kampf gegen die Müdigkeit begann, ich versuchte bei Puls 115 irgendwie Druck aufs Pedal zu bekommen und den Sympathicus wieder zu aktivieren, es hat bis kurz vor der Pause gedauert.
    Ich hatte erhebliche Zweifel ob der Erreichbarkeit des HC-Trikots, zwar in Führung liegend aber die Hilde und Stefan dicht im Nacken. Bei der letzten Pause aß ich nur Gel, gleich drei Stück, und Melone natürlich. Da konnte ich gleich zweimal auf die Hütte. Wenn man zweimal auf die Hütte kann ist das ein gutes Omen. Die Schlussrunde war traumhaft, zusammen mit Hilde, Frank und Sam fuhren wir viele Km zusammen, ab Beginn Weinebene nur noch mit Lars. Vor den Bergwertungen konnte ich mich absetzen und das erträumte Trikot absichern, nur noch der Schlussanstieg stand im Weg. Der schwerste Berg der Alpen ... es klingt irgendwie lächerlich immer wieder in Superlative zu verfallen, aber es ist eben einfach so ... konnte überzeugen, die Steigung brutal, wie am Soboth und den Rampen der Weinebene. Bereits von der Weinebene hinab hatte ich schmerzende Handgelenke, da man einen großen Teil der Berg nur noch im Wiegetitt fuhr. Das war nach 16 Jahren Radsport eine absolut neue Erfahrung für mich. Mann war das geil diese Runde mit dir Lars, das war für mich das absolute Highlight diesjahr, eine denkbar herrliches Ende der Elbspitze. Am Speik wurden wir von einem Teil des Helferteams empfangen, Gänsehautfeeling, Wolken rissen vom Kamm dieses enormen Riesen ab, immer wieder verschwanden die Radaranlagen im Nebel. Vor einem halben Jahr träumte ich vom Gelb am Speikkogel, vor genau einem Jahr habe ich mir einen schwereren zweiten Tag gewünscht - es ist alles soviel schöner und besser gekommen!
  • Na ja, ich setzte die Berichteorgie mal fort -

    In einem Rutsch die Erlebnisse von 2 vollen Tagen so zusammen zu schreiben, dass sie dem tatsächlich Erlebten auch gerecht werden – und nicht all zu viel auslassen – ist meist irgendwie schwierig, da vor allem später erlangte Eindrücke vorherrschend sind. Bei mir ist es die mehr oder weniger anhaltende Frustration, die zum Ende hin noch etwas versöhnt wurde, die sich in meine Finger einschleichen wird, sobald ich wieder und wieder den Versuch starte hier darüber nachzudenken.

    Aber ich habe es ja schon ein paar mal geübt, also sollte auch hier ein Text bei rum kommen, der einigermaßen lesbar ist und vielleicht auch noch den ein oder anderen Aspekt enthält, der in bisherigen und folgenden Berichten nicht genannt wird. Ein reines Duplikat zu erstellen wäre ja schließlich für alle Beteiligten langweilig. ;)

    Die letzten Tage vor der ES verbrachte ich ziemlich optimistisch, wenn auch Unruhig ob der Wettervorhersagen. Aber die Beine waren gut in Form, auch wenn das jetzt nicht zu vergleichen ist mit anderen Pedalrittern, wie eben Sirko. Aber, dass ich genügend Substanz besitze um bis zum Schluss auf dem Bock zu sitzen, dessen war ich mir sicher. Ich musste nur zusehen, dass ich mich nirgends verheize oder überanstrenge. Dieser Gedanke heftete nicht wie ein post-it Zettelchen an meinem Hirn, es war eher eine reingetretene Reißzwecke. Egal was ich auf den ersten 150km fuhr, ich achtete stets darauf nicht zu viel zu fahren. Ich hätte mich aber mal doch lieber noch etwas mehr um die Kühlung des Körpers als nur des Temperamentes bemühen sollen. (Ja, das war bereits der erste Auftritt der Frustration. Ich sage doch, die wird immer wieder mit schreiben. ;D )

    Als ich Freitag Morgen zur Frauenkirche rollte war es bereits recht hell, auch wenn die Sonne noch nicht aufgegangen war. Ich ließ mein Licht also im Rucksack und zockelte los. Keine 10m später hatte ich bereits eine Polizeistreife neben mir. Da ist absolutes Brachland auf den Straßen, aber die Polizei ploppt einfach so auf, als hätte sie darauf gewartet. Ich durfte aber weiterfahren, als ich mich ein bisschen erklärte. Es ging ja nur noch 2km gerade aus... Am Treffpunkt war noch nicht viel los, es wurde erst etwas nach 4:30 belebter. Einige neue Gesichter tauchten auf, aber auch sehr viele Bekannte und als es dann auf 5 Uhr zu ging kam mal kurz die Frage auf, wo eigentlich der leidenschaftliche Fan Christ Ian steckt. Es hatten sich aber auch so 5 Leute eingefunden, die ein paar Meter mitrollen wollten und später kam da auch noch Sten dazu. Diesen ollen Vagabunden mal wieder auf dem Rad zu sehen war echt schön. Hoffe, das wird sich demnächst häufiger mal wiederholen.
    Bis zur Eröffnung der 1. Bergwertung passierte nicht gerade viel Spektakuläres, man fand nur langsam seinen Kopfmodus, welcher von Aufregung zu Freude überging, endlich zu rollen. Man wechselte ein paar Worte mit seinem Nachbarn, welcher recht häufig mal wechselte, ließ sich nach vorn treiben und genoss die angenehmen Temperaturen.
    Als die 1. BW eröffnet wurde platzten die Knoten, alle Fesseln flogen davon und die Protagonisten sprengten alle Konventionen – in dem sie ehrlich gesagt überhaupt keinen richtigen Druck machten. Zumindest nicht gleich. Eine so verhaltene Eröffnung hatte ich noch nie erlebt. Erst nach ca. 1-2km wurden die Lücke zu den Vorderen langsam deutlich größer und es war abzusehen, dass sie es doch nicht ganz so friedlich angehen werden. Ca. 5 Leute fuhren vorn weg, dahinter eine Gruppe aus 3 Mann und ich fuhr die 3. Gruppe in recht angenehmen Tempo nach oben. Bert und Sten waren an meinen Seiten und so kam ein bisschen Geplauder auf. Auch die Hilde war hier noch vollkommen desinteressiert und schaffte lieber bisschen Wasser in den Wald, statt Gummistreifen auf den Asphalt und Schweiß ins Lenkerband.
    Schon kurz nach Altenberg gab es den ersten Laufradwechsel – Frank Lehmann hatte einen Schleicher und ließ schnell um montieren, bevor es in die Abfahrt nach Dubi ging. Mst kam nach vorn, denn wenn´s eine Sache gibt, die er nicht leiden kann, dann ist das auf einer Abfahrt ausgebremst werden.
  • Das würde Spaß machen, also hing sich die Hexe mit dran. Oben wurde gedrückt, dann nur noch gerollt. Dennoch schön schnell runter gekommen, da der Wind noch nicht aufgewacht war. Dieser kam dann erst später, zusammen mit der Sonne.
    Bis hierhin war alles super und es ging auch so weiter. Ich beteiligte mich häufig an der Führungsarbeit, genau wie eben auch Walter Frank und Thomas Rex. Die 28 runter nach Louny war mir persönlich ein bisschen zu schnell, doch Walter einbremsen war irgendwie nicht möglich. Auf „Kürzer“ und „Langsamer“ konnte er anscheinend nicht reagieren, die Beine drückten immer weiter. Dennoch, ganz so garstig war das alles noch nicht und ich hielt mich schön an meinen eigenen Fahrplan, Wasser nicht vergessen und hier und da bisschen was essen.
    Die 2. Bergwertung war auch bald erreicht und hier war schon ein bisschen mehr Ramba-Zamba in der Kiste. Wieder flog Mst mir Sirko davon, das war mir schon vorher klar, dass der Hüne sich einfach nicht zurückhalten kann. Aber ist eben klassisch Mst – wenn´s was zu kloppen gibt, braucht man ihn nicht weit ab davon suchen.
    Bei mir rollte es weiter voran und ich sah zumindest die letzten Punktevergaben vor mir. Die Sonne knallte zwar schon seit einer Weile auf uns herab, aber so richtig bemerkbar machte sie sich noch nicht.
    Am Sammelpunkt bekamen wir das erste Mal ein bisschen Reibung mit den Ortsansässigen, die ein bisschen unwirsch auf die Blockade ihrer Ausfahrt reagierten. War ok, wir waren ja auch gleich wieder weg. Weiter ging es und die üblichen Verdächtigen sorgten vorn für Vorankommen in zügiger aber nicht zu schneller Manier. Kurz vor Krivoklatsko gab es den 2. Platten – dieses Mal aber kein unwürdiger Schleicher, sondern mal ein ordentlicher Soundeffekt. Es war schon wieder Frank. Sein gewechseltes Hinterrad wurde an der 2. BW zurückgewechselt (oder eher?) und scheinbar hatte sich der Schlauch bei der Montag etwas verklemmt. Das rächte sich mit einem Riss von über 2cm. Das Teil war hinüber. Zudem wurde ihm angedroht beim 3. Platten aus´m Rennen genommen zu werden. :P
    In Krivoklatsko wollte ich schon etwas zu früh abbiegen, führte aber nur zu kurzer Verwirrung. Allerdings fingen wir einen Träcker direkt vor der BW- Eröffnung ein, das machte es dem Rennleiter schwer für klare Verhältnisse zu sorgen. Als die Eröffnung erfolgte, war wirklich Zunder im Feld (die letzten 10-15km vorher war schon Druck drin...) und die Recken knallten los – mitten in eine 90° Linkskurve, die so keiner auf´m Plan hatte. Das war ein bisschen kuschelig dort rum zu ziehen.
    Die üblichen zogen vorn weg und ich fuhr meinen Stiefel. Vor mir waren Sam, Tobias Herfert und Stefan Piegsa, welche ich stets im Blick behielt. Bei Tobias hüpfte irgendwann die Kette runter (blieb aber vor mir), Stefan beließ es bei seinem Stiefel und ich rollte mit wenig Elan über die Linie der Bergwertung, wo ich einen einzigen Punkt bekam. Noch immer mit dem Gefühl keinesfalls zu viel von den Beinen zu verlangen.
    Immerhin ging es direkt in die 1. Pause und wir schlangen die Wassermelonen herunter, die simultan zerteilt wurden. Langsam war die Wärme nicht mehr abzustreiten und Wasser musste schleunigst nachgefüllt werden.
    Wir lagen gut in der Zeit, wohl mindestens 30min vor´m Plan und so ging es auch weiter. Es folgten nun längere Abschnitte auf weiteren großen Straßen und es stach auf unsere Köpfe hernieder. Ich beneidete die Kopftuchfraktion ein wenig, immerhin gab das noch ein bisschen Schutz und nass machen konnte man die Teile ja auch.
    Nach etwa 25km wippte auf einmal mein Hinterrad – schon wieder ein Platten. Da ich mit 7fach unterwegs bis gibt es dafür kein Ersatzrad, also musste schnell Schlauch getauscht werden. Das ging flott und ich ging wieder mit Björn nach vorn. Hier, innerhalb der nächsten ca. 50km, hat sich mein Körper langsam umentschieden. Der Kopf war nur leider ein bisschen zu ignorant, das gleich zu bemerken. Ich ging auch häufiger mal nach hinten in die Gruppe, ließ mich ziehen und fragte mich, woran die kurze Schwäche lag. Ich bin´s gewohnt auf Langstreckenfahrten irgendwo bei Km 100 bis 200 Schwächephasen zu erleben, über die die Beine erstmal drüber kommen müssen. Ich nahm es nicht zu ernst.
  • Als wir auf die E4 auffuhren (ca. km 205) gab es eine kurze Wasserpause, die alle dringend nötig hatten. Manch einer sah bei näherer Betrachtung auf einmal ziemlich fertig aus. Reiner hatte Probleme, Gunnar vermied optimistische Aussagen und auch andere sahen etwas gequält drein.
    Zudem war die Straße groß, offen, beladen mit unzufriedenen Autofahrern und einfach viel zu warm. Die anfänglich recht quasselige Truppe verfiel in lang anhaltendes Schweigen. Es war wirklich Stille im Feld, alle wollten nur zur Pause kommen, welche bei Km 260 angesagt war – bis dorthin mussten wir mehr oder weniger auf dieser großen Straße bleiben, später auf die 20 überwechseln. Es war furchtbar. Auf Fragen wie weit es noch sei spekulierte ich immer mit km 260, allerdings war das etwas daneben. Mein Navi hatte wohl etwas Vorlauf, auf jeden Fall erreichten wir erst bei km 270 die Pause. Die letzten 20-25km zogen sich für viele fürchterlich in die Länge. Ich fühlte mich auch nicht mehr wohl, hatte zwar noch mal bisschen vorn gearbeitet, aber wohin das führen wird war mir nicht klar.
    Es war ca. 14:30Uhr, wir waren zwar noch immer gut in der Zeit, aber es standen noch viele Sonnenstunden bevor. Hier gab es bereits Aufgaben, die ich gar nicht gleich realisierte. Ich stopfte mir Kohlenhydrate rein, war der Meinung dies fehlte meinem Körper. War bestimmt nicht ganz falsch, aber das war nur ein Nebensymptom. Als wir wieder auf die Strecke gingen wurde es immer qualvoller. Björn rackerte schon eine ganze Weile von vorn und so mancher, der ihn kurzzeitig beerbte, war anscheinend von Kampfgeist befeuert immer etwas zu schnell unterwegs. Das Feld begann sich immer wieder auseinander zu ziehen, es kam kein Rhythmus mehr auf, ich quälte mich seit 1h vorwärts und hatte wohl schon einen Sonnenstich. Als es auf km 300 zu ging war ich bereits so weit aufzugeben. Als ich zu Sirko vor ging um ihm das mit zu teilen, kam mir aber nur ein „ich habe einen Sonnenstich“ über die Lippen. Wieder nach hinten gegangen und eifrig Wasser über mich drüber gekippt. Ab hier zog ich das ca. 2h lang durch. Wasser auf den Kopf, auf die Beine, runter kühlen was geht. Ich hatte langsam Hoffnung, es ging auf den Abend zu, ich sah 16Uhr kommen und gehen, ich sah 17 Uhr kommen und gehen und ja, es wurde wirklich, vielleicht auch nur imaginär, langsam kühler. Aber der Kopf war noch immer ein Schwamm, mein Magen schob seit mehr als 2h die Kohlenhydrate in die falsche Richtung und die Leute, die ich am Feldende um mich hatte sahen auch keinen Deut besser aus. Es waren schon 4 oder 5 draußen, darunter auch Walter Frank und Thomas Rex, die beiden, die auf den ersten 150km so viel mit gearbeitet hatten.
    Es ging auf 18Uhr zu, die letzte Pause kam langsam immer näher, aber die Auffahrten von 150 bis 200Hm die bis dahin noch zu bewältigen waren erstickten meinen Optimismus. Ich konnte nicht mehr folgen, hing immer hinten weg und als es dann Jens Galle vorn legte, dachte ich dabei sehr darüber nach, welch Gefahrpotential ich selbst bin – die Konzentration war nur schwer zu halten, Kontrolle über das Gerät vorhanden aber mit etwas größeren Fehlergrenzen als sonst. Mir tat´s auch um Hans-Jürgen leid, der mit umgerissen wurde und vermutlich dabei auch mental etwas beschädigt wurde. Die beiden Nordlichter waren bisher sehr starke Fahrer und versteckten sich keinesfalls nur im Feld. Eher umgekehrt – Topias war ebenso wie Walter vor mehreren Jahrhunderten und Sonnenzeiten kaum fähig, seine Beine zu drosseln, wenn er mal vorn fuhr.
    Als wir vor Bad Leonfelden den letzten Anstieg überfuhren, der vor der BW und damit auch 3. Pause kam, war ich vollkommen fertig. Ich kam zwar vor Borax oben an, das lag aber an einem kurzen Abschnitt Windschattenfahren hinter einem Heudregger. Selbst das konnte ich nicht mehr lange aushalten, die Beine schlossen sich dem Kopf an und ließen sämtliche Inhalte davonschwimmen.
    Noch vor der BW sah ich mein Ende gekommen – es standen wohl ca. 4-5km auf dem Plan und ich wusste, ich würde ewig bis hoch brauchen. Die Helfer taten mir leid und ich erkor dies zu meiner Ausrede, unten aufzugeben – damit hier jeder zu seiner Pause kommt ohne all zu großen Zeitverlust. Das kann man sehen wir man will, war aber schlussendlich ne Ausrede. Ich sah keine Besserung für meinen Körper und gab diesen Kampf nach ca. 4h Qual auf.
  • Ab hier beginnt mehr oder weniger ein 2. Leben in der ES. Bisher kenne ich das alles nur als Fahrer und wir man von den Helfern umhegt und -pflegt wird. Es war sehr spannend auch mal die Gegenseite etwas genauer zu beobachten. Denn hier merkt man mal, was so alles im Hintergrund durch Improvisation und Stahlnerven zurecht gerückt werden muss. Denn alles läuft definitiv nicht glatt. Ich klammerte mich mit Navi auf die Rückbank der Schweinekarre und sah von nun an immer das Ende vom Feld. Es ging in die Nacht rein, Vincenz und Borax sowie auch Horst und manchmal noch Hans Jürgen waren nun die Schlusslichter, die sich voran quälten, so bald vorn das Tempo wieder zu hoch wurde.
    Die Irrfahrt durch Linz, das Abhanden kommen des Rennleiters und all diese ganzen Nervositäten waren sehr unterhaltsam. Viel schlafen konnte ich auf jeden Fall nicht, auch wenn ich mich manchmal hinlegte. Spätestens aber der Doppelwertung war ich voll dabei diese Perspektive auszukosten. Wir sahen nichts von vorn und bekamen auch keine Meldungen mehr, der Funk war irgendwie tot. Doch Vince mit seinem Teelicht, welches sein Vorderrad gut beleuchtete und sonst nix in die Abfahrten zu begleiten, am Hohentauern Anstieg plötzlich in einer Gruppe von 4 Mann voran kommen zu sehen und auch deren Kampf live zu erleben – diese Beobachtungen blendet man auf dem Rad meist zu 80% raus. Hier war das jetzt vollkommen anders.
    Ich bin schon viel zu weit im Text und wir sind gerade mal in der Nacht der ES. Aber lasst es euch mal so sagen – ein gutes Helferteam braucht unterschiedliche Charaktere, die aber vor allem eines besitzen sollten – Geduld und Ruhe, um auch mal stressige Situationen gut überstehen zu können. Ich fand´s echt klasse wie Sven und Doreen die ganze Zeit machten, was sie eben machten, weil es ihnen auch sichtlich Spaß bereitet. Wie sie das Feld als Personifizierung vor sich herschieben und die unterschiedlichen Entwicklungen beobachten und versuchen zu helfen und zu koordinieren. Schon schön, auch das mal erlebt zu haben.

    Als letzter Stieg im übrigen Borax aus dem Rennen aus – zur Pastaparty war bei ihm Land unter. Vince konnten wir wieder auf den Bock setzen und weiter schieben, auch wenn er selbst zur Pause mehr Autopilot denn Person war. Je weiter wir voran kamen und je länger dieser Kampf da hinten am Feld dauerte, desto mehr blieb ich wach und begeistert. Als wir zur letzten Pause kamen, war allerdings ein bisschen Frust wieder mit von der Partie. Die Koralpe war für einige das vorangige Ziel, die volle Runde würde nicht von allen gefahren werden, das war klar. Als wir an dem Abzweig vorbei kamen, wo es für einige direkt hoch gehen sollte (nach ihren Vorstellungen), drehten sich so manche Köpfe, als das Feld daran vorbei fuhr. Klar, die letzte Pause war 25km weiter, in Lavamünd. Von dort sollte dann die Spaltung passieren – soll heißen, manche müssten die 25km wieder zurück fahren, um endlich in den letzten Berg rein fahren zu können. Eine etwas fragwürdige Sache, manche hätten sich diese Pause bestimmt gern geklemmt und wären direkt abgebogen. Noch schlimmer war allerdings, dass es unmöglich war das Feld darauf aufmerksam zu machen, dass es Vince mal wieder hat stehen lassen. Er musste die 25km quasi allein fahren und bekam dabei vermutlich ein paar schöne Hassgedanken auf diese ganze Scheiße. ;)
    Damit es ihm rück zu nicht noch mal so geht, bat ich wieder um den Hirsch. Die letzten Km wollte ich wieder drauf sitzen und dem Jüngsten im Feld bisschen beistehen. Ich nahm ordentlich Wasser mit, steckte auch noch einiges ins Trikot und wir fuhren wieder zurück. Insgesamt 5 Leute fuhren wieder Richtung Koralpe – Stefan Piegsa, Georg Inderst, Hans Jürgen Heinzmann, Vincenz und ich. Etwas später kam auch der Gourmet noch vorbei, der saß seit der 1. Frühstückspause in Judenburg auch auf dem Rad, was zur Folge hatte, dass der Live-Ticker im Forum vermutlich fast ganz einschlief. Ich hatte dort auch bisschen drin rum getippt, als ich im Auto saß. Das war ja nun auch nicht mehr möglich. Ich hoffe, die Mitlesenden und - fiebernden Leute vergeben diesen Umstand.
  • Bis zum Einstieg der Koralpe waren wir schon eine ganze Weile unterwegs und Vince kämpfte wohl noch ein bisschen um die eigene Motivation, fand sie aber schlussendlich in der Frage – Warum nicht dort hoch fahren? Ab dann war sein Wille wirklich da, das war zu spüren. Das übrige tat unser Begleitauto, der „kleine“ Volvo. Gunnar und Reiner tingelten zwischen den einzelnen Fahrern am Anstieg hin und her und kippten uns Wasser über. Ich hatte 4 Flaschen dabei, welche ich regelmäßig auch über Vince drüber kippte, damit der Motor immer schön gekühlt bleibt. So bald es ein bisschen flacher wurde, nahm er ein Gel und so schafften wir quasi den kompletten Aufstieg bis zur Schranke ohne einmal Absitzen zu müssen (na gut, ich musste mal kurz in den Wald, Vince fuhr erstmal allein weiter, bis ich wieder ran war).
    Dieses Mörderding von Anstieg. Aber so bald man mal nach hinten schauen kann, glaubt man gar nicht, wie schnell es dort an Hm nach oben geht. Kaum hat man das erste Mal den Wald hinter sich gelassen ist dort ein Becken zu sehen – brutalst entschädigend.
    Vince feuerte sich immer wieder selbst an, ich brauchte nicht viel zu sagen, nur Wasser nachführen und immer schön daneben bleiben. Als wir nach 11km den Parkplatz erreichten war es für ihn vollbracht und ich denke, das rüttelt noch heute ordentlich an seinem Verstand. Wer so lange mit der Aufgabe liebäugelt ist vermutlich einer der Letzten der realisiert, wie weit er am Ende wirklich gekommen ist.

    Als Stefan und Georg, die Beide im Schatten erholten, entschlossen noch den Gipfeln in Angriff zu nehmen, fuhr ich schnell mit. Irgendwie zwang es mich dort noch rauf, das konnte ich alles so nicht stehen lassen. Thomas kam mir in der Hälfte von oben entgegen und irgendwann waren dann auch endlich mal diese Radiokuppeln zu sehen. Oben gab es für mich zwar kein Finisher-Bier, hätte ich aber auch nicht haben wollen, und vermutlich den schönsten Ausblick dieser Gegend – bis die Wolken alles verstellten. Dennoch, es war vorbei, mein Ziel war keineswegs erreicht und ich haderte noch immer mit meiner Aufgabe, aber schlussendlich weiß ich nicht, ob der Körper sich wirklich noch mal gefangen hätte, wäre er nicht so lange mit Ruhe verwöhnt wurden.

    Die Abfahrt vom Speikkogel ist im übrigen wirklich nicht leicht. Enorm steil, enge Kurve, teilweise schlechter Asphalt – da hat man einiges zu tun, sich nicht mal zu verschätzen. Lief aber gut und als ich die Torwirtschaft erreichte, hatte ich fast alle der großen Runde entgegen kommen sehen. Kaum zu fassen, wie schnell die bei der Hitze diese Anstrengung schafften. Sirko und Hild vorn, keine 10min dahinter Sam, kurz danach Tobias und Topias und auch Frank sah noch sehr entschlossen aus. Der ließ sich das Finisher Bier auch noch so richtig schmecken. 2 Mal. :D

    Tja, das war jetzt verdammt viel Reminiszenz und Ausschmückung, einige Kapriolen und Darstellungen, die vielleicht auch etwas langweilig und langatmig waren, aber das darf einer ES schon mal aufgebürdet werden – dass es einfach viel zu erzählen gibt.
    Zudem dient die Darstellung von Sirko bestimmt für einiges an Balance, hat er doch das eigentliche Rennen sehr gut beleuchtet.
    Von daher – vielen Dank fürs Lesen und beim Nächsten Mal... tja, da ist die Hexe vielleicht auch im Kopf wieder stärker. Mal schauen.
    Le knusper
    Hexe
  • liest eigentlich außer den Elbspitzlern selbst jemand diesen seitenlangen Driss?
  • ... wenn's dich nicht interessiert - lies es einfach nicht.
    Braucht's dazu einen Kommentar?
  • Fährst du eigentlich mit TdDD Franco?
  • ... ja sogar völlig Rennradabstinente Menschen lesen das, weil es gut geschrieben ist und es auch zeigt wie sehr die Leute das leben was sie schreiben ... nein ich schaue mir keine Tour den France oder so an bzw. habe max. 2 km mal auf einem RR gesessen, da ich da viel zu viel Respekt habe ... ich bewundere die Leute einfach nur und möchte auch in Zukunft gern solche Berichte lesen ... Danke an degga, die Hexe und und ...
  • [cite] RockyFranco:[/cite]liest eigentlich außer den Elbspitzlern selbst jemand diesen seitenlangen Driss?

    der liebe Robi Blanco möchte wieder sein Däumchen vom Hexchen angeschaut bekommen:-)

    zum Beispiel lese ich diese Berichte seit Jahren sehr gern und werde mein Leben nicht bei den Elbspitzlern mitfahren. Dennoch motivieren diese Berichte mich immer wieder das Rad in die Füsse zu nehmen und damit durch die Landschaft zu ziehen.

    In diesem Sinne: Weiterschreiben!
  • bearbeitet July 2015
    Ach, bevor ich es vergesse: Meine große Hochachtung vor allen Startern und Gratulation allen Finishern!! Ihr seid - im positivsten Sinne - verrückte Radhelden!

    War auch spannend, in Ticker mitzufiebern. Schade nur, dass die Berichterstattung zum Ende hin versackte - gerade wo die Spannung am größten wurde..... Jetzt, wo ich weiß, dass die Berichterstatter wieder auf dem Bock saßen, kann ich's sogar nachvollziehen ;-).

    Bitte schreibt unbedingt weiterhin spannende Berichte! Da gehts mir wie Antje - ist auch für Nicht-ESler eine schöne Motivation fürs Radfahren.
  • [cite] RockyFranco:[/cite]liest eigentlich außer den Elbspitzlern selbst jemand diesen seitenlangen Driss?

    Wird man eigentlich per Zufallsgenerator oder durch aussagekräftige Bewerbungen zum Troll?

    @Rest - ja, der Ticker hat dieses Jahr einen Schritt zurück gemacht, nachdem letztes Jahr Sten so wunderbar im Sekundentakt nachzufüttern wusste. Vielleicht wird das ja nächstes Jahr wieder etwas besser.

    Hexe
  • Ich schließe mich meine Vorrednern ebenfalls an. Was die Leute machen kann man positiv verrückt nennnen und bei der spanndenden Schreibe der Autoren ließt man auch solche elend langen Berichte. :)
    Also weiter so mit solchen spannenden Tourberichten.

    Viel auf einem echten Rennrad habe ich selber auch nicht gesessen, fahre dieses Jahr aber, nachdem ich mir das seit Jahren vorgenommen habe, endlich mal ernsthaft die eine oder andere Etappe bei der Tour de Dresden mit. Allerdings habe ich nur meinen verschlankten Tourenbock zur Verfügung. Macht trotzdem viel Spaß.
  • Hallo Leute, erstmal sorry für den offensichtlich zu kurzen Ticker. Wir hatten in unserem Fahrzeug nur 2 Personen. Einer war der Fahrer und Nummero 2 hat sich faktisch gänzlich mit dem Navigieren befassen müssen, da wir die Strecke nicht kannten, wie in den letzten Jahren. Unser Navi war permanent am Arbeit verweigern, so dass der Copilot nur selten und kurz tickern könnte. Mir war es von der Priorisierung wichtiger keine Verfahrer zu produzieren, so dass der Ticker zu kurz kam.

    Ich gelobe Besserung in 2016. da fahre ich nämlich wieder selbst und der Ticker wird wieder fremd vergeben ;-)

    @RockyFranco: Reichen dir diese Kommentare jetzt oder willst du Dich vielleicht mal persönlich bei mir beschweren, stehe ich gern zur Verfügung.

    Beste Grüße Thomas
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