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Juristische Auseinandersetzung mit einem Autofahrer - Erfahrungsbericht

bearbeitet June 2011 in Gedöns und Gerassel
Im Februar letzten Jahres, es war größtenteils ziemlich vereist, was einen leider auch ab und an mal auf eine große Straße zwang, welche man normalerweise meiden würde, begab sich folgendes:

Kommentare

  • bearbeitet June 2011
    Ich fuhr abends, gegen 19 Uhr mit einem Freund und Kollegen die Leipziger Straße in östlicher Richtung. An der Ampel am Carolaplatz ankommend, ordnete ich mich zwischen dem ersten und vor dem zweiten Auto an dieser Ampel ein. Ich stellte mich etwas weiter in Richtung Fahrbahnmitte, um meinem Freund zu ermöglichen, sich neben mich zu stellen.
    Alsbald spürte ich einen Ruck, drehte mich um, und stellte fest, dass das Fahrzeug hinter mir mir ans Hinterrad gefahren war. Ich stieg ab, und schaute den Fahrer an, welcher daraufhin die Tür öffnete, und sowas wie "Was willst du hier" sagte. Da wurde mir klar, dass er mich absichtlich angefahren hatte, da er anscheinend meine Einordnung vor sein Fahrzeug missbilligte. Also dachte ich mir, der kann ja mal der Polizei erzählen, wie es zu diesem Zusammenstoß gekommen sei und ließ mir von meinem Freund dessen Mobiltelefon geben. In jenem Moment wurde die Ampel grün und das Fahrzeug fuhr ein Stückchen nach hinten, um an meinem Fahrrad, welches ja eigentlich direkt vor dessen Stoßstange stand, vorbei zu fahren und sich vom Ort des Geschehens zu entfernen. Um dies zu verhindern, blockierte ich den Fahrtweg des Fahrzeugs mit dem Ziel, es bis zum Eintreffen der Polizei am Ort des Geschehens zu halten. Der Fahrer fuhr dennoch weiter, und mir auch ans Bein, so dass ich lieber zusah, da wegzukommen.
    Danach stellten wir erstmal die Fahrräder auf den Fußweg und riefen die Polizei an.
    Gespräch:
    Ich: Guten Tag, ich wurde soeben von einem Autofahrer beim Radfahren absichtlich angefahren und der Herr ist geflüchtet.
    Polizei: Wie absichtlich?
    Ich: Absichtlich. Der Fährt los und fährt gegen mein Rad, weil ihm nicht gefällt, dass ich da bin, wo ich bin.
    Polizei: Gibt es Schaden?
    Ich: anscheinend nein.
    Polizei: Naja, das Kennzeichen haben Sie ja, sie können ja morgen Anzeige erstatten, wenn sie möchten.
  • Nachtrag: Natürlich ist es, wenn man genauer drüber nachdenkt, keine besonders schlaue Idee, sich einem Auto in den Weg zu stellen, welches einen grad eben absichtlich angefahren hat. Hoffentlich mache ich sowas nie wieder. In diesem Falle habe ich das halt im Eifer des Geschehens gemacht und es ist zum Glück gut ausgegangen.
  • bearbeitet June 2011
    Am nächsten Morgen erschien ich im Polizeirevier und schilderte obige Geschichte.
    Die Junge Frau war auch recht verständnisvoll, dennoch kam die Frage: Hätten Sie da nicht auf dem Fußweg fahren sollen? (Nachtrag: Ich hätte es nicht gedurft, der Fußweg dort ist für Radfahrer nicht freigegeben. Außerdem war zu diesem Zeitpunkt alles so vereist, dass ich argumentiert hätte, dass nur die eisfreie Straße mir zum Radfahren zumutbar war).
    Das Gespräch verlief dann ungefähr so: Naja, also Unfallflucht ist es nicht, da anscheinend kein Schaden entstanden ist, somit keine Unfallflucht vorliegt, da es keinen Unfall gibt. Naja, dass das Anfahren absichtlich war, kann man auch nicht nachweisen (ich selbst sehe das anders, denn wenn ein stehendes Fahrzeug losfährt und mir exakt reinfährt, dann ist dass durch ein Versehen nicht erklären). Aber: dass der Typ mich aus dem Weg geschoben hat, als er weggefahren ist, ist eine Nötigung.
    Kurzum: wir haben die Geschichte aufgeschrieben und drübergeschrieben, dass das eine Anzeige wegen Nötigung sein soll. Meinen Freund habe ich natürlich als Zeugen angegeben, dieser hat ein paar Wochen später seine Aussage bei der Polizei gemacht.
  • Ein paar Wochen später erreichte mich ein Brief, dass mich der Typ wegen Nötigung angezeigt hätte. Ich hatte somit einen Termin bei der Polizei, um zu diesem Vorwurf Stellung zu nehmen. Mein Zeuge wurde vom Typen auch wegen Nötigung mit einer Gegenanzeige belastet.
    Bei meinem Termin mit der Polizei gab ich zu Protokoll, dass ich mich bezüglich des Geschehenshergangs auf meine vorherige Aussage beziehe und hiermit zu Protokoll gebe, dass ich davon ausgehen musste, dass der Herr mich absichtlich angefahren hat, ich das für eine Straftat halte und mein Versuch, ihn an der Flucht vom Tatort zu hindern, mit §127 StPO einen Rechtfertigungsgrund findet.
  • bearbeitet June 2011
    Juristische Kniffe:
    1. Wenn ich in einen Zusammenstoß schuldhaft verwickelt bin, vom Ort des Geschehens abhaue und es sich heraus stellt, dass kein Schaden oder Schaden unterhalb der Bagatellgrenze (ich glaube die war 250€) entstanden ist, so kann dies keine Unfallflucht sein, weil de jure kein Unfall vorliegt.
    2. Die Gegenanzeige gegen den Zeugen ist eine schlaue Sache: Man schmeißt dadurch Anzeigensteller und dessen Zeugen in einen Topf, so dass de jure zwei Parteien (eine aus einer und die andere aus zwei Personen bestehend) und Aussage gegen Aussage stehen hat.
    3. Es gibt zwei Arten von Nötigungen. Am Beispiel erläutert: Ein Fußgänger hält eine Parklücke frei, indem er den Weg hinein versperrt. Da er keine Gefährdung für denjenigen, den er am Einfahren in die Parklücke hindert, darstellt, ist das eine Ordnungswidrigkeit. Fährt der Autofahrer dann weiter und schiebt den Fußgänger zur Seite bzw. zwingt diesen durch Gefährdung dessen Gesundheit aus dem Weg, so ist dies eine Straftat.
    4. Eine Nötigung ist kein Delikt, bei welchem man eine Anzeige zurück ziehen kann, dies geht nur bei einfacher Körperverletzung und Beleidigung.
    5. §127 Strafprozessordnung sagt aus, dass man versuchen kann, einen Straftäter an der Flucht vom Tatort zu hindern, um ihn bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Dieser Passus kann als Rechtfertigungsgrund für Nötigung und einfache Körperverletzung herhalten.
  • Das Ende vom Lied: Nach ca. einem Jahr wurden alle Verfahren (gegen den Typen, gegen meinen Zeugen, gegen mich) wegen anzunehmender geringfügiger Schuld und mangelndem Interesse der Öffentlichkeit an Aufklärung eingestellt.
  • Mein Fazit: Da fährt mich so ein Arschloch absichtlich an, weil ihm nicht passt, dass ich auf der Straße bin, ich habe sogar eine Zeugen für den Vorfall und trotzdem krieg ich den nicht ran. Ich fürchte, es muss erst jemand zu Schaden kommen, bevor solche Dinge ernsthaft strafrechtlich verfolgt werden.
    Ich persönlich bin der Meinung, dass Leute, die mit ihrem Fahrzeug absichtlich andere anfahren und somit deren Gesundheit gefährden, Zweifel an ihrer Eignung zum Führen eines Fahrzeugs entstehen lassen.
    Das war was, das kann ich wirklich nicht verstehen und deshalb habe ich auch diesen ganzen Terror mit Polizei, Anzeige, Gegenanzeige (es macht wirklich keinen Spaß, aber ich habe was dabei gelernt) und allem auf mich genommen.
  • etwas selbstjustiz ist bei manchen dinge angebracht.
    wir habe ein kompliziertes rechtssystem und du kannst auch nicht erwarten, dass dir gleich alles geglaubt wird, denn dann wird ja auch den ganzen Lügnern gleich geglaubt.
    manche haben einfach keinen respekt vor anderen Menschen und manchen fehlt etwas Angst.
    Richtig mit der flachen Hand auf die Motorhaube schlagen. Macht richtig Lärm und keinen Schaden.
  • [cite] arc:[/cite]
    Richtig mit der flachen Hand auf die Motorhaube schlagen. Macht richtig Lärm und keinen Schaden.

    .... und provoziert. Ich erwische mich zwar selbst immer mal, das ich gereizt auf Autofahrer reagiere, die sich offensichtlich nicht darum scheren, dass es auch Radfahrer auf der Straße gibt oder in dem Moment einfach zu hastig waren, um darüber nachzudenken... aber als sonderlich schlaue Lösung sehe ich das nicht an, ein System aus gegenseitiger Provokation und Langen-Finger-zeigen aufzuziehen, denn es bleibt einfach dabei, dass die Pedalritter nur eine Lanze haben (wenn überhaupt), und die bricht auch schnell mal weg... egal wie groß der Heldenmut auch sein mag, gegen ne Blechlawine kommt man nur schwerlich an. Der Fall der hier geschildert wird, ist für mich schon eher ne Bagatelle, denn es ist ein idiotischer Autofahrer, der durchaus den Arsch offen hat so was absichtlich zu machen, aber auch er hat es nicht zu einer Verletzung oder zu einem Schadensfall treiben wollen, denke ich. Er wollte nur zeigen, dass er am fetteren Hebel sitzt. Fühlt euch doch im eigenen Geist etwas erhöht, wenn ihr über so was drüber steht, anstatt Seitenspiegel zu sammeln und Fußabdrücke zu hinterlassen. Das sind Aktionen die doch jeden schon vorher bekloppt fahrenden 4rädler noch mehr Wut auf Zweiradfahrer produzieren lassen. Nur dass das nächste mal nicht ihr diejenigen seid, die ihm begegnen, sondern jemand ganz anderes, der dann wiederum nicht weiß, was die ganze Aktion sollte, sich revangiert und so weiter... kann gut sein, dass der Kollege, der hier eine zu lockere Kupplung hatte oder dem der Fuß einschlief bereits in so einer Revangestimmung war, da der ganzen Sache mit nem anderen Radfahrer was Grauses voraus ging.
    Wenn ihr euch auf der offenen Straße anlegen wollt, tut das, aber denkt dran, das bleibt nie bei euch im intimen Kreis der Widersacher, der weitet sich nur sinnlos weiter aus... finde ich nicht toll.

    Grüße
  • Du hast nur eine Haut! Also spiele nicht den (Velo)Held gegen Beschränkte im Blechkleid. Ich mache es so: Nummer merken, Zeugen suchen und zuhause in Ruhe eine saftige Anzeige schreiben und an das zuständige Ortsamt schicken. Wenn deutlich Vorsatz und (versuchte) Körperverletzung im Spiel war geht's an die örtliche Polizei.

    Schon der daraus resultierende Brief an den Tüpen von einer Behörde ist in meinen Augen Mahnung genug und hoffentlich erzählt er es an seinem Stammtisch fleißig weiter.
  • OJOJ
    bearbeitet June 2011
    Auch wenn am Ende nicht unbedingt was rumgekommen ist, aber:

    Der Vorfall steht doch nun sicher in seiner Akte, oder? Wenn so was wieder passieren sollte, lassen sie es wegen Wiederholung vielleicht nicht so schnell fallen??

    Was mir irgendwie in letzter Zeit immer wieder passiert, ist, dass Autofahrer meinen einem Radfahrer keine Vorfahrt gewähren zu müssen. "Ach, der ist ja noch 20m weg, das pack ich noch." So etwa nach dem Motto. Oder "Ah, da vorne ist zwar rot, aber an dem Radfahrer kann ich mich ja trotzdem noch schnell vorbeiquetschen."

    Ich finde es vollkommen OK, als Radfahrer seinen Unmut in Form von Blickkontakten, Gesten auch zu zeigen. Irgendwie muss man doch zeigen, dass der andere gerade Mist gebaut hat?

    Immer nur kuschen und Rücksicht auf die achso gestressten Autofahrer nehmen, kann es doch auch nicht sein. Wenn ich Mist baue, hat der maximal nen Kratzer in seiner Karre. Andersrum passiert mir sicher mehr..!
  • Erstmal Daumen hoch dasde den Weg so gegangen bist, auch wenn nix bei rausgekommen ist. Leider hat man nich immer einen Zeugen dabei, sonst hät ich das auch schon öfters gemacht.
    Und bei mir waren es schon ganz andere Dinge:

    - Mutwillig und huppend so knapp überholen, das der Außenspiegel wegklappt beim Kontakt am Arm
    - Unmut über meine Präsensenz auf der Straße durch gezieltes Anvisieren und Türe öffnen beim Vorbeifahren zeigen
    - Gefährliches überholen in Tempo 30 Zone innerhalb einer Kurve

    Hoffen wir das die erfolgte Anzeige irgendwo registriert wird, das es beim nächsten Vorfall nicht eingestellt wird.

    MfG, Sebastian
  • Spannend fand ich ja, dass mein Zeuge nichts wert ist, weil wir uns kannten. (dummerweise findest du bei -12 Grad keine unabhängigen Zeugen auf der Straße).
    Und was das Vorhandensein einer Anzeige angeht. Ich hoffe, dass das nichts ausmacht, weil ich hatte ja, genau wie mein Kollege/Zeuge eine Anzeige wegen Nötigung an der Backe. Das würde also auch für mich gelten.
  • "... und wenn du geschlagen wirst, so halte auch die andere Wange hin..." Eine solche Einstellung macht es vielen Menschen einfach in unserer Gesellschaft den dicken Max zu machen. Ziel sollte einfach sein, dass solche Autofahrer einfach etwas mehr Respekt, wegen mir auch Angst, bekommen und nicht einfach so einen Schote abziehen. Machte es eine Autofahrer so und provoziert er zu erst, soll er einfach mal eine direkte Antwort erfahren. Beim nächsten Mal überlegt er einfach, ob er noch einmal anfängt.
    Anzeige und Gegenanzeige bringt bei solchen geringen Sachen nur Zeit- und Geldverlust. Auch sich ein halbes Jahr mit der Sache zu tragen und am Ende sich nur vorzustellen, dass der Autofahrer vielleicht sich etwas über die Anzeige geärgert hat, ist mir einfach zu umständlich. Manche Leute brauchen einfach eine direkte Reaktion auf ihr Tun.
    Hauptproblem ist immer noch, dass zu wenig Radfahrer am Verkehr teilnehmen. Bei der zehnfachen Menge von Radlern würde ein ganz anderes Bewußtsein und Einordnung im Verkehr stattfinden.
  • aha... und worauf plädierst du jetzt?! So lange den Autofahrern auf die Motorhaube pissen bis es mehr Radfahrer als Autorfahrer gibt und jeder fein artig und brav zu den Velohelden des Innenstadtverkehrst ist..?
    Ich versteh die Zahn und Zahn Mentalität schon zum größten Teil, sehe darin aber keine Lösung. Und wenn du meinst, dass diese von mir auch vertretene Meinung der Ignoranz gegenüber arschigen Autofahrern nur dazu führt, dass die armen Radler sich bald wie im Gulag fühlen, so finde ich deinen Ausweg ein bisschen lahmarschig - du willst einfach mal darauf hoffen, dass dann morgen auf einmal 10 mal so viele mit dem Rad fahren als bisher. Logisch...
    Klar wirft das jetzt gleich wieder Kontroversen auf, aber ich denke nicht, dass viel Lärm und eventuell geringfügige Sachbeschädigung irgendwelchen Respekt einflößen werden - oder habt ihr Respekt vor Prolls mit offenem Verdeck und lauter Mugge? Habt ihr Respekt vor Leuten die mit quietschenden Reifen anfahren..?! Warum verdammt noch mal sollte einer dieser Typen durch die Gleichstellung untereinander, von Radproll zu Autoproll, sich dann von euch beeindruckt fühlen? irgendwas verändern und dabei auch noch bessern? Versteh ich echt nicht....
  • noch mal ganz bilderreich für dich.
    Wenn du einen hund mit den stock schlägst und der den schwanz einzieht, machst du es beim nächsten hund wieder so. Beißt dieser dich, dann tust du dieses nicht noch mal.

    Noch etwas anderes. Was hat unser Straßenverkehr mit einem Gulag zu tun? Manche Vergleiche gehen echt zu weit.
  • war über Pfingsten auch exzessiv mitm RR unterwegs. und na klar, je mehr km umso mehr idiotische Szenen gibt es. Nebenbei bemerkt bin ich auch Autofahrer und hab seit 15 Jahren nen Führerschein.

    Also mind. 2 mal wurde ich überholt mit ca. 5-10cm Abstand am Lenker, anschließend ganz rechts vor mir scharf mich ausgebremst. Bin aufn Fußweg gehoppst und hab den Fahrern aufs Dach getrommelt und körperlichen Ausgleichssport angeboten der jedesmal abgelehnt wurde.
    Aber der Oberbrüller war so ein Typ der mich auf der B-Straße mit geschätzten >200 und auch 10cm Abstand überholte - mich hats fast in Graben gehoben. Ich konnt nichmal das Nummernschild lesen.

    Also bei allem Respekt vor Autofahrern - aber son Rotz muss nicht sein, und das ist für mich grob gefährlich.
    Komischerweise sind die meisten dieser Fahrer, die ältere Generation, ala Opa Günther oder Ewald Krause vom Block nebenan - die Straße gehört mir! Weg mit den Radlern....Kopfschüttel...

    Glaub ich hol mir wieder Aluflaschen---die kann man auch durch scheiben schießen

    viel spaß noch
  • trommelei auf blech hab ich mir vor paar jahren abgewöhnt. schont die nerven. bringt eh nichts. höchstens ne dreckige hand. und ne (selbstge)rechtfertigung fürs nächste manöver. einsicht und respekt fördert das aber mit sicherheit nicht. bei nichtböswilligen autofahrern (es ist nicht immer absicht. manche wissen es nur einfach nicht, dass der radweg nicht zum warten beim abbiegen gedacht ist) führt es nur zu unverständnis und mutwillige pöbel fühlen sich eher bestätigt und zu nachschlag angestachelt. bei ersteren sind handzeichen und strenge blicke schonender und bei zweiteren is eh hopfen und malz verloren.
  • [cite] RockyFranco:[/cite]die ältere Generation, ala Opa Günther oder Ewald Krause vom Block nebenan

    ähm nee, das geht durch die bank quer, da ist jede Altersgruppe vertreten.
    Das mit dem geringen Sicherheitsabstand, während eines Überholvorganges, soll aber nur im Osten der Republik so sein. In den verbrauchten Bundesländern wäre das nicht so.
    Wir hatten die Diskussion heute in der Firma. Dabei hatte ich vorgerechnet, das eine einer Spurbreite von ca. 3,50m, eine Fahrzeigbreite von 2m gerade mal 1,50m übrig bleiben, welches der Sicherheitsabstand beim überholen sein soll. Die Breite das Radfahrers, ca. 60/70cm ist da noch gar nicht dabei. Meine Aussage sollte sein, das innerhalb eine Fahrspur eigentlich kein Platz eines sicheren Überholvorganges ist. Gang und Gebe ist bei sehr vielen Autofahrern, auf Landstraßen, egal ob Gegenverkehr oder nicht, "ich verlasse meine Fahrspur nicht und brette an dem Radler mit 100 Sachen vorbei"
    Aussage vom Kollegen: "Wenn ich einen Radfahrer bei Gegenverkehr überhole, bremse ich stark ab, bis auf ca. 40km/h" Jedoch ist auch bei 40km/h kein Sicherheitsabstand vorhanden.
  • Also mein Eindruck ist, dass es sich bei dieser Spezies vorwiegend um Sonntagsfahrer handelt, überwiegend aus den älteren Semestern...

    @RockyFranco: also bei annähernd 200 Km/h mit 10cm Abstand hätte es dich wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an seine Hintertüre oder hinter ihm auf die Straße gefleddert

    Übrigens hab ich kein Problem damit, wenn man bei Gegenverkehr auch mal mit geringerem Abstand als den geforderten 1,5m überholt wird, sofern die Geschwindigkeit entsprechend verringert wird. Schließlich sollte man auch als Radfahrer so viel Über- bzw. Vorraussicht besitzen, dass man weiß wieviel Platz einem in etwa bleibt, ob der einem reicht und ob auf dem sich abzeichnenden Überholweg durch irgendwelche Hindernisse zusätzlicher Platz zum Ausweichen erforderlich wird. Bsw. kann man einfach wenn man ein Auto von hinten kommen hört bei gleichzeitigem Gegenverkehr, einfach so lange soweit links fahren, dass der Kollege gezwungen ist auf ein akzeptables Überholtempo ab zu bremsen...

    Um wieder zum Thema zurück zu kommen,
    Also wenn Handgreiflichkeit gefragt sind, wäre meine Wunschvorstellung immer das dumme Gesicht von Ewald Krause, dessen Zündschlüssel gerade im nächsten Gulli versenkt wurde, ...wohl wissend, dass man von ihm beim nächsten mal vermutlich gleich übern Haufen gefahren wird... ob das nun sinnvoll ist oder nicht sei mal dahin gestellt...
  • schaut mal dazu in die heutige (15.6.) Sächsiche Zeitung....da ist genau so ein Fall beschrieben...die Entscheidung der Richter ist interessant
  • bearbeitet June 2011
    @bergfex: jo klar, hast recht. Aber du weißt sicher was ich gemeint hab...vielleicht warens auch 160km/h und 25cm abstand. Ich weiß auch immer nicht was schlimmer ist, der Schreck oder die Aktion an sich.
    So lange nix passiert ist ja alles gut, aber mit so einer Fahrweise mutwillig andere gefährden (Radfahrer) muss nicht sein, und wenns um meine Gesundheit geht verstehe ich keinen Spaß (mehr).

    Handgreiflichkeiten sind sicher das letzte Mittel, aber anbieten kann man das ja schon mal.
    I.d.R. fahre ich sehr defensiv und versuche allem aus dem Weg zu gehen, aber manche Autofahrer fahren echt idiotisch...am besten noch mit Kippe im Maul, und Handy am Ohr nen Radler wegschnicksen, das is geil ....
  • [cite] doop72:[/cite]schaut mal dazu in die heutige (15.6.) Sächsiche Zeitung....da ist genau so ein Fall beschrieben...die Entscheidung der Richter ist interessant

    OK, kann mal jemand folgenden Text sinngemäß (gern auch nur stichpunkthaft) ergänzen ...
    Laut Anklage soll Karin M. (59) im Februar dieses Jahres in Blasewitz von der Regerstraße rechts in Richtung Schillerplatz abgebogen sein und dabei den Radfahrer Steffen S. übersehen und mit der Haube ihres Autos rund ...

    Dann wissen alle, worum es geht ...
  • Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
    Mittwoch, 15. Juni 2011
    Folgenreicher Unfall mit einem Radfahrer
    Von Maren Soehring

    Die Angeklagte soll einen Polizisten angefahren und genötigt haben. Nun geriet ihr Verteidiger mit dem Richter heftig aneinander.

    Das ganze Verfahren sei ein Skandal, sagte Rechtsanwalt Claus Kobold schon während der Beweisaufnahme. Richter Ralf Schamber ließ sich nicht beirren, rief den Verteidiger seinerseits mehrfach zur Ordnung. Was war geschehen?

    Laut Anklage soll Karin M. (59) im Februar dieses Jahres in Blasewitz von der Regerstraße rechts in Richtung Schillerplatz abgebogen sein und dabei den Radfahrer Steffen S. übersehen und mit der Haube ihres Autos rund drei Meter zur Fahrbahnmitte gedrückt haben. Der Radler konnte rechtzeitig abspringen, behielt lediglich eine Schramme und einen blauen Fleck am Fußgelenk zurück. Doch statt auf die Polizei zu warten, habe die Angeklagte ihm sein Fahrrad mit den Worten „Es ist doch nichts passiert, Du bist doch ein sportlicher Kerl“ in die Hand gedrückt und sich zum Weiterfahren angeschickt. Das vermeintliche Opfer, selbst Polizist, habe sich daraufhin gestikulierend vor das Auto gestellt – und die 59-Jährige soll langsam angefahren sein. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war das fahrlässige Körperverletzung und Nötigung.

    Nichts gesehen, nichts gemerkt

    Die Angeklagte sagte, sie habe den Radfahrer nicht gesehen, von einer Berührung nichts gemerkt und auch niemanden genötigt. Vielmehr sei sie rechts rangefahren, um einen Stau zu vermeiden. Was ihren Verteidiger besonders erboste, war die Aussage des geschädigten Polizisten. Der 34-Jährige gab an, mindestens 20 Stundenkilometer schnell geradelt zu sein – ein Umstand, der nach Meinung eines Verkehrssachverständigen nicht stimmen kann: Bei dieser Geschwindigkeit hätten weit größere Schäden an dem Auto und dem Fahrrad entstanden sein müssen. Auch der Beamte hätte vermutlich schwerere Verletzungen erlitten.

    Rechtsanwalt Kobold kündigte an, nun eine Strafanzeige gegen Polizist Steffen S. wegen Falschaussage zu prüfen. Der Prozess habe keinerlei verwertbaren Beweise gegen seine Mandantin ergeben, sie sei deshalb freizusprechen.

    Richter Schamber sah es anders. Er ging in seinem Urteil sogar über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, verurteilte Karin M. zu einer Geldstrafe von 2750 Euro und bescheinigte ihr eine „erhebliche kriminelle Energie“. Während der Urteilsbegründung wurde er von einem wütenden Zuhörer unterbrochen, ließ daraufhin dessen Personalien feststellen. Der Fall wird nun vermutlich erneut vor dem Landgericht verhandelt.



    Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2788344
  • Das ist eine Bezahl-Artikel.

    Ich würde das Zitat mal lieber löschen!
  • OK, ich fasse nochmal zusammen.
    Die Karin fährt anscheinend den Steffen leicht an, als sie von Rechts aus einer Nebenstraße kommt.
    Dem passiert nich viel, bis auf einen blauen Fleck.
    Sie steigt aus, drückt ihm das Rad in die Hand und erklärt ihm, er wäre doch ein sportlicher Kerl und will anscheinend weiterfahren.
    Er steht wild gestikulierend vor ihrem Auto und sie fährt trotzdem los (sie behauptet später, sie hätte nicht bemerkt, dass der da stand).

    Ergebnis: Ihr wird vom Richter eine erhebliche kriminelle Energie bescheinigt und sie wird zu knapp 3k€ Strafe verurteilt.
    Noch anhängig: Ihr Anwalt plant eine Anzeige gegen den Radfahrer wegen Falschaussage, weil die Geschwindigkeit, mit welcher er behauptet, gefahren zu sein, laut Gutachter nicht stimmen kann.

    Wortlautzitat kann und sollte auch m.E. gelöscht werden.
  • Ich komme zu folgendem Schluss:
    1. Idioten gibts überall.
    1a. Freundlicherweise sind die meisten Autofahrer keine Idioten.
    1b. Sind sie doch Idioten, haben sie dennoch einen 9 von 10 Chance, mit ihrem Verhalten davon zu kommen, weil viele Dinge schwer nachweisbar sind.
    1c. Die Idioten werden komische Sachen machen, z.B. Gegenanzeige gegen die Zeugen, zur Rechtfertigung behaupten, sie hätten Angst bekommen und wollten deshalb lieber wegfahren (Critical Mass 04/11, der Herr im weißen Touran) oder nicht gesehen haben wollen, dass jemand direkt vor deren Auto stand. Wer so einen Blödmann anzeigt, muss damit rechnen, dass er selbst noch als Angezeigter verfolgt wird. Dafür braucht es Nerven!

    2. Wenn ich einer Meinung mittlerweile bin: Stellt euch auf keinen Fall vor Fahrzeuge, um diese am Wegfahren zu hindern!
    2a. Zusehen, dass man selbst körperlich heil aus der Nummer rauskommt, ist das Wichtigste.

    3. Wenn man mag, Anzeige erstatten. In dem einen von zehn Fällen, in welchen diese Anzeige Erfolg hat, hat man vielleicht die Chance, dass das Arschloch einsieht, dass er ein Arschloch war, weil ihm das ein Richter gesagt hat. Aber in neun von zehn Fällen wird er sich als Justizopfer sehen (ist doch klar, wer von euch würde einsehen, dass er sich im Straßenverkehr als Arschloch aufgeführt hat, wenn es wirklich so wäre?).

    4. Selbstjustiz wird nie etwas anderes tun als den Konflikt zu verschärfen. Und wenn du wirklich ein ein Arschloch gerätst, wirst du ihn dadurch niemals läutern.
  • Mich tät ja mal interessieren auf welchen Grundlagen der Gutachter darauf gekommen ist, dass der angefahrene keine 20 km/h gefahren ist und von welcher Seite er bezahlt wurde.
  • Was sehr gut hilft, ist, auf Straßen wo eng überholt wird, leichte unrhythmische Schlängellinien zu fahren. Und auf jeden Fall rechts immer noch Platz lassen, damit man selber ausweichen kann.
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